Wissenschaft und Wirtschaft
Biotech-Campus wächst weiter

Uta Elisabeth Höpken (links) erklärt im Gespräch mit Staatssekretärin Armaghan Naghipour (vorn rechts), woran ihr Start-up arbeitet. | Foto: Peter Himsel/Campus Berlin-Buch GmbH
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  • Uta Elisabeth Höpken (links) erklärt im Gespräch mit Staatssekretärin Armaghan Naghipour (vorn rechts), woran ihr Start-up arbeitet.
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Als einer der elf Berliner Zukunftsorte verfügt der Biotech-Park Buch über ein hohes Potenzial an Innovationskraft und Flächen. Auf dem biomedizinischen Campus arbeiten Wissenschaftler aus aller Welt an der Medizin der Zukunft.

Über die Perspektiven des Standorts, Forschungsprojekte und Unternehmensgründungen informierte sich die Staatssekretärin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Armaghan Naghipour (parteilos, für Bündnis 90/Die Grünen), bei einem Besuch auf dem Campus.

Ideale Bedingungen zur Zusammenarbeit

Der Biotech-Park gehört mit 72 Unternehmen und Forschungseinrichtungen, 820 Beschäftigten und rund 31 000 Quadratmetern Büro‐ und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen im Bereich der Life Sciences finden hier ideale Bedingungen – vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor‐ und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch untereinander und gemeinsame Projekte. Als Betreibergesellschaft des Campus’ ist die Campus Berlin‐Buch GmbH (CBB) Partner für alle ansässigen Unternehmen und Einrichtungen. Biotechnologieunternehmen, und zwar vom Start‐up bis zur ausgereiften Firma, anzusiedeln, zu begleiten und in allen Belangen zu unterstützen, gehört zu ihren wesentlichen Aufgaben. Hauptgesellschafter der CBB ist das Land Berlin. Weitere Gesellschafter sind das Max‐Delbrück‐Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz‐Gemeinschaft und der Forschungsverbund Berlin für das Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie.

„Seit 1992 wurden auf dem Campus mehr als 600 Millionen Euro von EU, Bund und Land in die Forschungs‐ und Biotech‐Infrastruktur investiert“, berichtet Christina Quensel, Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft. „Unser wirtschaftlicher Erfolg resultiert insbesondere aus der engen Verbindung von Grundlagenforschung und klinischer Forschung, Hightech‐Plattformen und dem Ziel, biomedizinische Erkenntnisse in die Anwendung zu bringen.“

Im Herbst eröffnet der neue BerlinBioCube

Noch mehr Raum für Start-ups in der Biotechnologie und Medizintechnik entsteht derzeit im „BerlinBioCube“. Das neue Gründerzentrum wird im Herbst 2023 eröffnen. Es bietet 8000 Quadratmeter modernste Labor‐ und Bürofläche. Hier können bis zu 400 Arbeitsplätze neu eingerichtet werden. Christina Quensel präsentierte der Staatssekretärin nicht nur die Pläne für dieses neue Gründerzentrum. Sie informierte sie auch über die geplante Erweiterung des Biotech-Parks auf zirka neun Hektar auf der Fläche der einstigen Brunnengalerie an der Karower Chaussee. Auf dieser Fläche soll die Expansion von Firmen und die zusätzliche Ansiedlung von Biotech‐Unternehmen ermöglicht werden.

Forschung an Immuntherapie

Im Max Delbrück Centrum auf dem Campus stellten die Wissenschaftliche Vorständin Prof. Maike Sander und die Forscherinnen Dr. Uta Elisabeth Höpken und Dr. Verena Schöwel‐Wolf der Staatssekretärin zwei vielversprechende Ausgründungsprojekte vor. So entwickelt die Arbeitsgruppe von Dr. Höpken mittels Designer‐Immunzellen eine zelluläre Immuntherapie, die Leukämien und Lymphome spezifischer bekämpfen kann. Das Start‐up MyoPax des Teams von Prof. Simone Spuler, das Dr. Schöwel‐Wolf präsentierte, nutzt seine innovative Muskelstammzelltechnologie zur Entwicklung regenerativer Therapien für bisher unheilbare Muskelkrankheiten.

Am Leibniz‐Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) auf dem Campus stellte Direktor Prof. Volker Haucke eine aktuelle Studie zu einem Hemmstoff für die Behandlung von Thrombose vor, der auch als Leitstruktur für die weitere Arzneimittelentwicklung dienen könnte. Anschließend präsentierte der Chemiker Dr. Johannes Broichhagen, wie seine Arbeitsgruppe Isotopeneffekte ausnutzt, um synthetische (Fluoreszenz‐)Farbstoffe für die Mikroskopie zu entwickeln.

„Der Wissenschafts‐ und Biotechcampus Berlin‐Buch wächst rasant“, zeigte sich Staatssekretärin Armaghan Naghipour zum Abschluss ihres Besuchs zufrieden. „Er steht für eine hohe Dichte an exzellenten Forschungseinrichtungen und für eine erfolgreich gewachsene Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft. Das macht ihn für Wissenschaftler und Start‐ups aus aller Welt attraktiv. Diese Dynamik ist ein großer Gewinn für die Menschen in unserer Stadt und weit über die Grenzen Berlins hinaus.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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