Vivantes braucht mehr Geld für den "Nordkopf"
Seit Jahren ist klar, dass das Vivantes-Klinikum an der Rudower Straße 48 saniert und erweitert werden muss. Der erste große Schritt wird aber erst in zwei Jahren getan.
Dann beginnt die Errichtung des „Nordkopfes“ auf dem heutigen Parkplatz, wie Eibo Krahmer, einer der Vivantes-Geschäftsführer, kürzlich berichtete. Er rechnet damit, dass dieser Bau 2023 fertiggestellt ist.
Er fungiere als „Drehscheibe für die Sanierung des Hauptgebäudes“. Im Neubau sollen vor allem eine größere Rettungsstelle, Operations-Säle, aber auch einige Bettenstationen Platz finden. Auf dem Dach ist ein Landeplatz für Rettungshubschrauber vorgesehen. Vorbereitende Maßnahmen für den Nordkopf seien bereits umgesetzt. Dazu gehörten unter anderem Leitungen für Technik, Strom und Trinkwasser.
Weil die Grundüberholung des 32 Jahre alten Klinikums immer dringlicher werde, müsse der Bau jedoch größer als ursprünglich geplant werden, sagte Krahmer. „Nur so können dann schneller Bereiche des Hauptgebäudes freigezogen und saniert werden.“ Schon jetzt komme man nicht umhin, in einzelnen Teilen des Baus aus den 1980er-Jahren Sanierungen durchzuführen – alles bei laufendem Betrieb.
Also ist abzusehen, dass das Ganze teurer wird. Ursprünglich waren für den Neubau 160 Millionen Euro veranschlagt worden, wovon das Land Berlin 115 Millionen übernehmen will. Jetzt ist man in Neuverhandlungen mit dem Senat. Die kompletten Bauarbeiten, die etwa 15 Jahre dauern sollen, wurden bisher mit 600 Millionen Euro angegeben.
Das etwas passieren muss, ist schon lange offensichtlich. Im größten Berliner Vivantes-Klinikum herrscht trotz knapp 1200 Betten Platznot. Immer wieder wurde beispielsweise darüber berichtet, dass es an etlichen Stellen durchregnet, dass Patienten auf Fluren untergebracht werden müssen.
Das Krankenhaus hat einen Einzugsbereich, der vom Norden Neuköllns bis zum Flughafen Schönefeld reicht. Hier leben mehr als eine halbe Million Menschen. Die Rettungsstelle ist ständig überlastet. Ausgelegt für 25 000 Patienten pro Jahr, werden dort fast 80 000 behandelt.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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