Wollen Bewohner für trockene Keller zahlen? Senat startet Umfrage im Blumenviertel

Neukölln. Die Umfrage ist an den Start gegangen: In diesen Tagen haben 3600 Haushalte des Rudow-Buckower Blumenviertels Post von der Senatsumweltverwaltung bekommen. Ziel ist es herauszufinden, wie viele Bewohner bereit sind, für eine neue Brunnenanlage zu zahlen.

Wie berichtet, fürchten sich die Menschen, die rund um den Glockenblumenweg leben, vor überschwemmten Kellern. Denn die Senatsverwaltung hat angekündigt, Ende des Jahres die Brunnengalerie, die seit 20 Jahren das Grundwasser senkt, abzuschalten.

Die rechtliche Grundlage für den Betrieb der Anlage sei nicht mehr gegeben, da die Altlastensanierung im Gebiet weitgehend abgeschlossen sei und damit der Zweck der Anlage entfalle, so die Argumentation des Landes Berlin.

Nach massiven Anwohnerprotesten hat der Senat am 1. August beschlossen, den Weiterbetrieb der Brunnenanlage für maximal vier Jahre zu ermöglichen. Bedingung: Die Betroffenen sollen einen Verein oder Verband gründen, um dann in Eigenverantwortung eine neue Anlage zur Grundwasserregulierung zu schaffen.

Die Berliner Wasserbetriebe haben inzwischen angeboten, sie im Auftrag des Verbandes zu planen, zu bauen und zu betreiben. Die Senatsumweltverwaltung will rechtliche und organisatorische Unterstützung bei der Verbandsgründung leisten.

Bis zum 13. Oktober haben die Bewohner des Blumenviertels nun Zeit, den Fragebogen auszufüllen und an die Senatsumweltverwaltung zurückzusenden. Die jährlichen Betriebskosten der Brunnenanlagen werden auf 250 000 Euro geschätzt. Würden sich alle beteiligen, lägen die Kosten pro Haushalt bei rund 70 Euro.

Die Frage, wie teuer Planung und Bau des Brunnens wären, ließ die Senatsverwaltung bis Redaktionsschluss allerdings unbeantwortet. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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