Als achte Neuköllner Bildungseinrichtung
Lisa-Tetzner-Schule in Buckow als "Schule ohne Rassismus" ausgezeichnet
Keinen ausgrenzen. Gemeinsam dafür sorgen, dass sich alle Schüler wohl und von der Gemeinschaft beschützt fühlen. Dafür will das Gros der Schüler, Lehrkräfte, Erzieher und Mitarbeiter der Lisa-Tetzner-Schule in Buckow sorgen. Und dies wird auch gewürdigt: Mit der Auszeichnung zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Eine Schule bekommt diese Auszeichnung nur, wenn sich mindestens 70 Prozent der Schüler, Lehrkräfte, Erzieher und Mitarbeiter ausdrücklich gegen Rassismus, Mobbing und Gewalt aussprechen – und stattdessen in Situationen, wo sie gebraucht wird, Courage versprechen. Wer will, leistet dieses persönliche Bekenntnis in Form einer Unterschrift auf einem Plakat. Zuvor wird das Thema Rassismus in der Gemeinschaft aus allen möglichen Blickwinkeln heraus diskutiert, damit jeder weiß, welche Formen Rassismus einnehmen kann, was er bei Betroffenen anrichtet und wie man in solchen Situationen mit Courage dagegen vorgehen kann. Mit ihrer Unterschrift verpflichten sich dann auch alle dazu, künftig selbst gegen jede Form von Diskriminierung vorzugehen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen beziehungsweise daran teilzunehmen.
Aktive Prävention
All das nahm die Gemeinschaft der Lisa-Tetzner-Schule in Buckow gerne auf sich. In diesem Schuljahr gab es bereits einen Theaterworkshop zum Thema „Ausgrenzung“ und einen Rap-Workshop zum Thema „Kinderrechte“, aber auch andere Aktivitäten, die Rassismus und couragiertes Handeln thematisierten. „Im September 2017 haben wir das erste Mal zum Thema Vielfalt ein ganzes Schulfest gestaltet. Das war der Startschuss“, berichtet Schulleiter Stephan Witzke.
Eine aktive Gruppe aus sehr engagierten Lehrkräften und Erziehenden der Schule habe anschließend angeregt, sich für den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu bewerben. Vergeben wird er vom Verein Aktion Courage, den Bürgerinitiativen, Menschenrechtsgruppen, Vereine und Einzelpersonen 1992 als eine Antwort auf den gewalttätigen Rassismus in Mölln, Solingen, Hoyerswerda und Rostock gründeten.
Berühmter Ehrengast
Die Verantwortlichen befanden, dass die Lisa-Tetzner-Schule die Auszeichnung auf alle Fälle verdient hat – was die Schule mit einem kleinen Fest kürzlich auch feierte. Moderiert und gestaltet wurde es von den Schülern selbst. Für die Mädchen und Jungen gab es dann auch dafür viel Lob von einem besonderen Gast: Die Sängerin und Songwriterin Lary kam vorbei, die der Schule nun auch als Patin des Titels verbunden bleibt. Sie lobte und motivierte die Schüler und sang mit dem Schulchor ihren bekannten Song: „So wie du bist“.
Während des Festes übergab die Berliner Koordinatorin von Aktion Courage, Funda Cabral Semedo, das Schild „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an Bildungsstadträtin Karin Korte und Schulleiter Stephan Witzke. Es hängt mittlerweile für alle gut sichtbar in der Schule. Korte freute sich, dass nunmehr acht Schulen in Neukölln diesen verpflichtenden Titel tragen: „Mit ihrer Selbstverpflichtung machen sich Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Erziehende auf den Weg, Konflikte im friedlichen Meinungsaustausch zu lösen.“ Ohne Zweifel erfordere es in solchen Situationen Courage, wenn man mit Argumenten statt mit Gewalt überzeugen wolle. „Daran wird die gesamte Schulgemeinschaft wachsen“, davon ist die Stadträtin überzeugt.
Autor:Corina Niebuhr aus Kreuzberg |
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