Skulptur für Burak Bektas: Gedenkort für Ermordeten wird am 8. April eingeweiht

Der Sockel für die Skulptur ist bereits im vergangenen Jahr geschaffen worden. | Foto: Schilp
  • Der Sockel für die Skulptur ist bereits im vergangenen Jahr geschaffen worden.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Am 5. April 2012 wurde Burak Bektas auf offener Straße erschossen. Den Täter hat die Polizei bis heute nicht gefunden. Nun soll eine zwei Meter hohe Skulptur an den Ermordeten erinnern. Eingeweiht sie am 8. April, kurz nach seinem sechsten Todestag.

Der 22-jährige Burak hatte sich damals mit vier Freunden gegenüber dem Krankenhaus Neukölln getroffen, ganz in der Nähe seines Elternhauses. Plötzlich tauchte ein Unbekannter mittleren Alters auf und feuerte kommentarlos fünf Schüsse auf die Gruppe ab. Alex und Jamal wurden schwer verletzt, Burak starb auf dem Operationstisch.

Nachdem die polizeilichen Ermittlungen monatelang kein Ergebnis gebracht hatten, gründete sich die „Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektas“. Gemeinsam mit den Familienangehörigen fordert sie seitdem immer wieder eine Aufklärung der Tat, hinter der sie rechtsextreme und fremdenfeindliche Motive vermutet. Den staatlichen Behörden werfen die Gruppenmitglieder schwere Versäumnisse vor.

Es war der ausdrückliche Wunsch von Melek Bektaş, der Mutter des Getöteten, einen öffentlichen Gedenkort für ihren Sohn in der Nähe des Tatorts zu schaffen. Die Initiative begann, Geld zu sammeln und hat nach und nach mehr als 40 000 Euro zusammengebracht. Die kleine Grünfläche an der Ecke Rudower Straße und Laubsängerweg hat das Bezirksamt zur Verfügung gestellt.

Im vergangenen Jahr wurden bereits eine Gedenktafel und ein Sockel für die Skulptur installiert. Die Bronzeplastik selbst trägt den Titel „Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle“. Sie stammt von der Kreuzberger Künstlerin Zeynep Delibalta. Gemeinsam mit der Familie und den Freunden von Burak hat die Initiative nun einen Verein gegründet, der die Trägerschaft für den Ort übernehmen wird.

Die Skulptur wird am Sonntag, 8. April, um 15 Uhr eingeweiht. Um 14 Uhr beginnt am U-Bahnhof Britz Süd eine Demonstration zum Gedenkort, bei der noch einmal ein neues Aufrollen der Ermittlungen und konsequente Aufklärung des Verbrechens gefordert werden.

Näheres über die Hintergründe auf www.gedenkort-fuer-burak.org.
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 126× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 80× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 483× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.078× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.