Buckower Malgruppe feiert ihr 30-jähriges Bestehen
30 Jahre sind eine recht lange Zeit. Dennoch kommt es Erika Schultz manchmal so vor, als wäre es noch gar nicht so lange her, dass sie einen Malkurs in der Volkshochschule Neukölln besuchte. Aber es war 1984, als alles begann. Mit Ingrid Zierfuß gründete die heute 79-Jährige im Anschluss an diesen Kurs die "Buckower Malgruppe": "Wir schlossen uns damals zusammen, weil wir das Ziel hatten, unsere Bilder noch mehr in der Öffentlichkeit zu präsentieren", erzählt die Rentnerin, deren Spezialität Ölbilder mit Motiven aus dem Britzer Garten sind.
Schaut man sich die Techniken und Sujets der Freizeitmaler in dieser Gruppe an, wird schnell deutlich, warum sie es zu einem Bekanntheitsgrad auch über Neukölln hinaus gebracht haben: Jedes der acht Gruppenmitglieder hat sein Handwerk gut gelernt und verwirklicht in seinen Werken einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil.
Die Zusammensetzung der Gruppe änderte sich zwar mit den Jahren - zwei Mitglieder starben, drei verließen die Gruppe wegen eines Umzugs oder aus Altersgründen - die Stilrichtungen aber sind stets vielfältig geblieben: Sie reichen von gegenständlich bis abstrakt; gemalt sind die Bilder in Acryl, in Aquarell- und Pastellfarben oder mit Tusche.
So hat sich Dieter Jacobi, der 1986 der Gruppe beitrat, im Laufe der Jahre auf moderne, abstrakte Hinterglasbilder spezialisiert, einer besonderen Art der Glasmalerei. Eve Hoffmeister malt am liebsten Landschaften in Aquarell. Clarissa Schweiger bevorzugt Tiermotive in Acryl. Porträts, Landschaften und Stillleben in Pastell, Öl und Aquarell findet man bei Jürgen Gutkowski. Antje Zweininger hat sich auf Landschaften in Acryl "festgelegt". Die Spezialität von Wolfgang Bellach sind abstrakte Bilder und Landschaften in Öl und Dispersionsfarben. Schon 1985 hatte die Buckower Malgruppe ihre erste Ausstellung in der Behindertenfreizeitstätte Alt-Buckow, wo sie sich noch heute regelmäßig trifft. Viele Ausstellungen folgten, darunter eine Schau in der Parlamentarischen Gesellschaft Bonn, eine im Haus des Älteren Bürgers und im Flughafen Tegel.
Seit 1994 zeigen die acht Hobbymaler ihre Arbeiten zudem im Pavillon 9 im Britzer Garten: von März bis Oktober an jedem Wochenende zwischen 14 und 18 Uhr. Mindestens einer der Künstler ist dort auch immer anzutreffen. "Viele kommen regelmäßig. Wir freuen uns über jeden Besucher und Käufer", sagt Dieter Jacobi. Wie lange die Gruppe noch weitermachen will, weiß keiner. Für Erika Schultz ist auf jeden Fall noch längst nicht Schluss: "Ich male so lange, wie es mir Spaß macht und ich Ideen habe."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.