Der Bau an der Christoph-Ruden-Straße beginnt 2015
Seit 1990 ist das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium in einem Provisorium am Haewererweg untergebracht. Die Belastung mit Asbest hatte die künstlerisch-naturwissenschaftlich ausgerichtete Schule damals gezwungen, ihren ursprünglichen Standort an der Christoph-Ruden-Straße 3 aufzugeben.
Fast ein Vierteljahrhundert später hat nun eine Preisjury unter dem Vorsitz des Stuttgarter Architekten Stefan Behnisch den Sieger in dem europaweiten, nicht offenen Architektenwettbewerb bestimmt. Ausgelobt hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt den Wettbewerb im September. Den ersten Preis erhielten die Berliner Architekten Christian Huber und Joachim Staudt, der Landschaftsarchitekt Jürgen Weidinger und der Ingenieur Olaf Grube, der die Fachplanung für energieeffizientes Bauen übernommen hat. Der Preis ist mit 32.000 Euro dotiert. Teilgenommen hatten 25 Architekturbüros in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten und Fachleuten für Energie sparendes Bauen.
Am alten Gymnasium-Standort an der Christoph-Ruden-Straße will das Land Berlin einen von drei Pilot-Schulneubauten errichten. Stichwort ist "Nachhaltigkeit". Das neue Gebäude soll als Fast-Nullenergiehaus entstehen. Es umfasst zwei miteinander verschränkte, zwei- und dreigeschossige Baukörper. Diese markieren den Eingangsplatz als öffentlichen Quartiersplatz an der Christoph-Ruden-Straße. Nach Nordosten öffnet sich der Komplex zum Schulhof und zu den Sportanlagen. In der Mitte des neuen Schulhauses befinden sich zwei Innenhöfe. Der nördliche ist ein begrünter offener Patio, der andere eine wettergeschützte Eingangshalle. Zusammen mit einem Mehrzweckraum kann die Halle als Aula für große Veranstaltungen dienen. Eine offene Schultreppe am Schnittpunkt der beiden Gebäude führt in die Obergeschosse.
Die gesamte Nutzfläche beträgt 6265 Quadratmeter. Dazu zählen allgemeine Unterrichtsräume, der Verwaltungsbereich, Fachräume für Naturwissenschaften, Kunst, Musik und Informatik sowie der Freizeitbereich und eine Cafeteria. Der Schulneubau soll Gesamtkosten in Höhe von maximal 22.600.000 Euro nicht überschreiten.
Laut Jury-Urteil überzeuge die Arbeit der Preisträger durch "eine klare Architektursprache, die sich von der Umgebungsbebauung deutlich abhebt und damit einen Gegenpol setzt". Huber und Staudt haben zwei weiße, würfelförmige Gebäudeteile mit liegenden Fensterausschnitten entworfen. An der Christoph-Ruden-Straße entsteht ein großzügig angelegter Vorplatz.
Alle eingereichten Wettbewerbsarbeiten werden in Kürze öffentlich ausgestellt. Das Datum für die Präsentation stand bis Redaktionsschulss noch nicht fest.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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