Initiative gegen Bebauung des Buckower Feldes brachte Einwohnerantrag ein
Es geht um das letzte noch landwirtschaftlich genutzte Feld am Buckower Damm, Ecke Gerlinger Straße. 450 Wohnungen sollen auf dem 16,2 Quadratmeter großen Grundstück entstehen: viergeschossige "Wohnschlangen" entlang der Straßen, zwei- bis dreigeschossige Ein- und Mehrfamilienhäuser und Stadtvillen im Zentrum sowie viergeschossige "Torhäuser". Soweit die bisherigen Pläne, die nach einem Architekturwettbewerb im Gespräch sind.
Senat, Bezirksamt und alle Fraktionen der BVV befürworten die geplante Bebauung. Ein großer Teil der dortigen Anwohner spricht sich jedoch dagegen aus und gründete kürzlich die "Bürgerinitiative Rettet die Buckower Felder" ( www.buckower-felder.de), um ihre Interessen gemeinsam durchzusetzen (wir berichteten).
Nachdem Anwohner im September über 2100 Unterschriften gesammelt hatten, konnte die Initiative am 30. Oktober einen Einwohnerantrag zur Abstimmung in die BVV einbringen. Darin fordert sie die Verordneten auf, sich gegen das Vorhaben auszusprechen. Die Kritik richtet sich vor allem gegen ein höheres Verkehrsaufkommen. "Die Verkehrsbelastung wird deutlich zunehmen, eine Verbreiterung der Straßen ist nicht möglich", sagte Sabine Gerth von der Bürgerinitiative. Mit dem Verlust des Feldes gehe die grüne Lunge verloren sowie der letzte ländlich-historische Charakter des Ortsteils. Verärgert zeigten sich die Anwohner darüber, wie eine Infoveranstaltung der SPD Ende Mai verlaufen war. "Wir wollen mit entscheiden und wünschen uns eine echte Bürgerbeteiligung. Aber wir haben bisher nicht das Gefühl, in die Planungen einbezogen zu werden", sagte Antragsteller Helmut Speyer.
Einige BVV-Verordnete, insbesondere aus den Fraktionen der Grünen, Linken und Piraten, äußerten Verständnis für die Ablehnung der Bürger. Man müsse deren Bedenken berücksichtigen, indem man sie in das Bauvorhaben einbinde, meinte Gabriele Vonnekold, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Aber: "Dass auf den Buckower Feldern nichts passieren soll, wird von uns nicht mitgetragen, dafür ist die Wohnungsnot zu groß."
Letztlich stimmten Grüne, Linke und Piraten für den Einwohnantrag, SPD und CDU dagegen. Die Bürgerinitiative will dennoch nicht aufgeben. Speyer: "Wir wurden jetzt zumindest mal angehört und man muss sich überlegen, wie man weiterhin mit uns umgeht."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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