Mahnwache für den 2012 ermordeten Burak Bektas fordert Aufklärung

Buckow. Rund 50 Menschen hatten sich am 15. Februar gegenüber dem Klinikum Neukölln versammelt. Sie hielten Mahnwache für den ermordeten Burak Bektas. Der von der Familie und Freunden geschaffene Gedenkort ist übersät mit Blumensträußen. Und immer neue werden niedergelegt.

Selim Ay von der "Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B." hält eine kurze Ansprache. Auf dem Gehweg und auf dem Mittelstreifen der Rudower Straße werden Transparente entrollt. "Wer hat Burak ermordet", "Wir fordern Aufklärung" ist darauf zu lesen. Fast zwei Jahre nach dem Mord ist der Täter immer noch nicht gefasst.

Tags zuvor wäre Burak Bektas 24 Jahre alt geworden. "Wir nehmen seinen Geburtstag zum Anlass für die Mahnwache", erklärt die Sprecherin der Initiative, Helga Seyb. Die Initiative veranstaltet monatlich Kundgebungen an unterschiedlichen Orten. Die nächste findet am 5. März am S-Bahnhof Neukölln statt.

Helga Seyb spricht vom nicht hinnehmbaren "bleiernen Schweigen, das Behörden und Politik über den Tod von Burak" legten. "Wir haben keine umfassende Einsicht in die Ermittlungsakten bekommen." Noch immer gebe es keine heiße Spur. Der Berliner Polizeipräsident habe der Familie am 28. Dezember versichert, dass die 100 auf den Fall angesetzten Beamten unermüdlich weiter ermittelten - in alle Richtungen.

In der Nacht des 5. April 2012 schoss ein 40- bis 60-Jähriger, "bekleidet mit einer dunklen, eventuell zweifarbigen Jacke, Basecap oder Kapuze tragend", so steht es auf der Fahndungsseite der Polizei, auf Burak Bektas und seine vier Freunde. Burak erlag dem Lungendurchschuss kurze Zeit später im Krankenhaus. Zwei seiner Freunde wurden lebensgefährlich verletzt. Der Mörder entkam unerkannt.

Die Initiative ist sich sicher: das Motiv war Rassismus. "Wenige Monate nach dem Bekanntwerden des Nationalsozialistischen Untergrunds sind die Parallelen mehr als offensichtlich", heißt es in einem Flyer, der während der Mahnwache verteilt wird. Die Initiative fordert deshalb, dass "gezielt in Richtung eines rassistischen oder neonazistischen Verbrechens ermittelt wird", so Helga Seyb.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 295× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 255× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 640× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.216× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.