Hilfe bei traumatischen Flüchtlingserfahrungen

Neukölln. Am Vivantes Klinikum, Rudower Straße 48, wird seit Anfang des Jahres das Projekt „Hand-in-Hand“ für Mütter und Schwangere mit traumatischen Fluchterfahrungen angeboten.

Traumata können die frühe Bindung zwischen Eltern und Kind schwer belasten und damit die Entwicklung der Kinder stark beeinträchtigen. Aus diesem Grund wird das Projekt in Kooperation mit dem Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt und dem Kindergesundheitshaus e.V. seit Anfang des Jahres durchgeführt. Damit soll betroffenen Frauen geholfen werden, ihre traumatischen Fluchterfahrungen zu überwinden. Gleichzeitig sollen durch gezielte Dokumentation auch neue Erkenntnisse für die Traumaforschung gewonnen werden. Die Finanzierung erfolgt durch Fördermittel von Aktion Mensch, der World Childhood Foundation und weitere Spenden.

Beim Projekt handelt es sich um ein Gruppenangebot, indem sich die Betroffenen wöchentlich in einer Gruppe treffen, um gemeinsam zu essen und ihre Gedanken auszutauschen. Dabei werden sie von geschulten Gruppenleiterinnen unterstützt, beraten und begleitet. Der Kontakt zu den Frauen entsteht über das Personal der Neuköllner Geburtsstation, das vom Bezirk Neukölln unterstützte Projekt „Babylotse“ sowie dem Netzwerk der Flüchtlingshilfe.

Prof. Dr. Rainer Rossi, Chefarzt der Kinderklinik am Vivantes Klinikum Neukölln, betonte: „Die Mütter brauchen Unterstützung, um aus ihrer Schockstarre heraus zu kommen und eine normale Bindung zu ihrem Kind aufbauen zu können.“ Mit den Kursen soll verhindert werden, dass die traumatischen Erfahrungen an die nächste Generation weiter gegeben werden.

Mit dem Projekt hat sich ein Netzwerk erschlossen, das nicht nur vom Kindergesundheitshaus e.V., sondern auch vom Nachbarschaftstreff "Waschhauscafé" sowie zahlreichen weiteren Akteuren aus Neukölln durchgeführt wird. Insgesamt ist „Hand-in-Hand“ auf rund 100 Teilnehmerinnen über drei Jahre angelegt. KT

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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