Neue Palliativstation öffnet im Januar im Vivantes Klinikum
Sechs Palliativstationen gab es bisher in Berlin, die jedoch alle im Westen und Norden der Stadt liegen. Menschen mit schweren, unheilbaren Krankheiten, die in Neukölln leben, wurden daher in der Regel bislang zu Hause betreut. Kann diese Versorgung nicht mehr gewährleistet werden, können die Patienten die letzte Lebensphase in einem Hospiz verbringen.
Die stationäre Versorgung in einer Palliativstation ist ein Bindeglied zwischen diesen Angeboten. Durch die direkte Anbindung an einen voll ausgerüsteten Klinikbetrieb kann den Patienten die bestmögliche Behandlung geboten werden. Die Ärzte haben eine Zusatzausbildung in Palliativmedizin und bilden sich kontinuierlich weiter.
Die neue, wohnlich eingerichtete Palliativstation, deren Einrichtung 750.000 Euro gekostet hat, befindet sich in einem Pavillon auf dem grünen Klinikgelände. Das Angebot richtet sich an Patienten mit komplexen Problemen am Lebensende, wie bei Krebs, bei schweren chronischen Lungenerkrankungen oder neurologischen Krankheiten. Es stehen 13 Betten in zwei Doppelzimmern und neun Einzelzimmern zur Verfügung, die Räume haben jeweils eine eigene Nasszelle. Auf der Station gibt es zusätzlich ein behindertengerechtes Bad mit Hebeeinrichtung.
Neben vielen Rückzugsmöglichkeiten gibt es auch ein Gemeinschaftswohnzimmer. Patienten und Angehörige können auf der Station viel Zeit miteinander verbringen, für Angehörige besteht auch die Möglichkeit, in den Patientenzimmern zu übernachten. Therapiert werden die Patienten mit konservativer oder interventioneller Schmerztherapie, Physio- und Psychotherapien sowie sozialer, seelischer und spiritueller Betreuung, in die auch Angehörige einbezogen werden können.
Professor Dr. Maike de Wit, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie im Vivantes Klinikum, leitet die Palliativstation. Sie weiß aus ihrer Praxis: "Am meisten Angst haben unheilbar kranke Patienten vor Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit am Lebensende. Auf unserer Station wollen wir sie und ihre Angehörigen rundum als Menschen auffangen und ihre Schmerzen und Beschwerden lindern. Die Lebensqualität steht für uns an erster Stelle".
Die Palliativstation sei aber keine "Endstation", betont die Chefärztin. Anders als in einem Hospiz, in dem es um eine Sterbebegleitung gehe, sei es das Ziel der Palliativmedizin, die Patienten zu stabilisieren und sie mit medizinischer und pflegerischer Versorgung in ihre vertraute Umgebung oder in ein Hospiz zu entlassen.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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