Personal im Einsatz: Sonderschichten in der Weihnachtszeit

Marina Walter arbeitet gern an den Weihnachtsfeiertagen auf ihrer Station im Klinikum Neukölln. | Foto: Sylvia Baumeister
  • Marina Walter arbeitet gern an den Weihnachtsfeiertagen auf ihrer Station im Klinikum Neukölln.
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Buckow. Mehr als 600 Pfleger, Ärzte und Reinigungskräfte werden allein im Vivantes Klinikum Neukölln am Heiligen Abend und an den Weihnachtsfeiertagen im Einsatz sein. Marina Walter, Stationspflegeleiterin in der Psychiatrie, arbeitet gern an diesen Tagen.

Ausschlafen, mit der Familie gemütlich frühstücken und ein schönes Mittagessen im Kreise der Familie genießen – all das hat Marina Walter schon seit vielen Jahren nicht mehr an Weihnachten erlebt. Und das, obwohl die 56-Jährige einen Ehemann, drei erwachsene Kinder und vier Enkelkinder hat. Während ihre Familie am ersten Weihnachtsfeiertag traditionell zum Brunch ins Estrel geht, arbeitet die Pflegedienstleiterin auf der Psychiatrie-Station 85 im Klinikum Neukölln. „Natürlich sieht meine Familie es nicht gern, dass ich an Weihnachten immer arbeite, aber ich mache es trotzdem gern“, sagt sie.

Schon seit vielen Jahren trägt sie sich freiwillig für den Heiligabend und an beiden Feiertagen in den Dienstplan zur Frühschicht ein. Morgens um 4.30 Uhr klingelt der Wecker, um sechs Uhr tritt sie ihren Dienst auf der Station an. Überwiegend Patienten mit einer Suchtproblematik werden hier aufgenommen und bleiben oft mehrere Wochen. Viele machen hier einen Entzug und suchen das Gespräch mit den insgesamt 20 Pflegekräften der Station. „An Weihnachten haben unsere Patienten meistens ein noch größeres Redebedürfnis, als sonst. Mir liegt etwas daran, für sie da zu sein“, sagt Marina Walter. Nicht allen Kollegen gehe es so, die meisten möchten lieber zu Hause bei ihren Familien sein.

Der Dienst an den Feiertagen hat für Marina Walter aber auch Vorteile: „Es geht viel ruhiger und besinnlicher bei uns zu. Ich finde es schön, die Patienten durch ein paar nette Stunden zu begleiten.“ Am Heiligabend sitzen viele gemütlich vor dem Fernseher beisammen, am ersten Feiertag bereiten die Pflegekräfte ein schönes Frühstück mit Lachs und anderen Leckereien für die Patienten zu. Auch gemeinsame Spaziergänge sind möglich. Stress kommt in der Regel nur auf, wenn neue Patienten aufgenommen werden. „Gerade bei akuten Fällen kann es auch mal schwierig werden. Da muss man manchmal einen Spagat machen, um allen Anforderungen gerecht zu werden“, sagt die Pflegedienstleiterin. Nach Weihnachten fängt für Marina Walter die besinnliche Zeit an: „Bis Anfang Januar habe ich dann frei. Auf diese Tage mit meiner Familie freue ich mich.“ SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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