Bewegungsbad im Klinikum Neukölln ist wieder geöffnet
Aufgrund der Schließung mehrerer Bewegungsbäder in Berlin waren viele Menschen mit Schmerz- und Bewegungserkrankungen seit 2011 unterversorgt. Als Reaktion hatte sich seinerzeit die Bürgerinitiative "Pro Bewegungsbad" gegründet.
Nach öffentlichen Protesten fand im November 2012 eine parlamentarische Anhörung im Ausschuss für Gesundheit und Soziales des Abgeordnetenhauses statt. Die Abgeordneten kamen zu der Überzeugung, es sollte doch möglich sein, das Bad wieder zu eröffnen und schlugen ein Kooperationsmodell vor, dass jetzt - in Berlin einmalig - verwirklicht wird. Von fünf Trägern gemeinsam, die überwiegend Menschen mit Erkrankungen beraten und begleiten, wird das Bewegungsbad nun seit Mitte Oktober wieder betrieben. Mit dabei sind die Deutsche Rheuma-Liga Berlin, das Deutsche Rote Kreuz, der PSV Olympia, das Physio-Therapiezentrum und die Schwimmschule Marlin. Die Angebote umfassen ein breites Spektrum für jede Altersgruppe, darunter Wassergymnastik, Funktionstraining, Reha- und Präventionssport, Babyschwimmen.
Einen Haken hat die Wiedereröffnung allerdings: Der Mietvertrag läuft nur über zwei Jahre, weil das Bewegungsbad und der Verwaltungstrakt des Krankenhauses danach dem Neubau einer modernen Rettungsstelle weichen sollen.
Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) freut sich dennoch: "Es gibt einen Versorgungsengpass mit therapeutischen Bewegungsmöglichkeiten im Wasser. Den Bedarf können wir aber in den nächsten Jahren in Neukölln wieder decken." Die Abteilung des Stadtrats unterstützt das Bewegungsbad, indem es einen Teil der Wiederinbetriebnahmekosten beisteuerte. Auch das Vivantes-Klinikum zeigte sich kooperativ, indem es lediglich die Betriebskosten verlangt.
Am 15. November ist das Bad von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Neben einer Besichtigung werden Informationen rund um Bewegungstherapie angeboten.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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