Kleinod im Dornröschenschlaf
Baufälliges Naturtheater im Volkspark Jungfernheide soll saniert werden

Marode und vollkommen überwuchert: die Gustav-Böß-Freilichtbühne im Volkspark Jungfernheide. | Foto: Matthias Vogel
2Bilder
  • Marode und vollkommen überwuchert: die Gustav-Böß-Freilichtbühne im Volkspark Jungfernheide.
  • Foto: Matthias Vogel
  • hochgeladen von Manuela Frey

Im Volkspark Jungfernheide liegt – hinter dem Kulturbiergarten verborgen – ein in die Jahre gekommenes und ungenutztes Freilichttheater. Ein wahres Kleinod unter den Spielstätten und offenbar besteht der breite Wille, sie wieder „wach zu küssen“.

Diesen Terminus nutzte jüngst der SPD-Abgeordnete Christian Hochgrebe in einer öffentlichen Mitteilung. Seit Jahren liege das Amphitheater brach. Mehrere Versuche des Bezirks, die Freilichtbühne zu reaktivieren, seien gescheitert. Nun wolle er diesen Zustand ändern und die Freilichtbühne wieder nutzbar machen. „Sie liegt wie in einem Dornröschenschlaf da. Aber dieser Ort birgt ein großes Potenzial für verschiedene kulturelle Angebote. So könnten Schulen die Bühne für ihre Proben nutzen. Kleine Theatergruppen könnten ihre Stücke anbieten. Aber auch eine Leinwand für Filmvorstellungen ist denkbar. Daher werde ich mich für die Finanzierung zur Instandsetzung der Bühne einsetzen“, so Hochgrebe, der auch Mitglied des Hauptausschusses des Abgeordnetenhauses ist.

Die SPD-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf hat kürzlich einen entsprechenden Antrag eingereicht, der in einer der nächsten Sitzungen des Kulturausschusses behandelt werden soll. Rückenwind für Hochgrebe gibt es auch aus dem benachbarten Bezirk Spandau, dort streben der Verein Pulzeit und die Initiative Kiez Siemensstadt die Nutzung und Inbetriebnahme des vom Charlottenburger Gartenbaudirektors Erwin Barth 1923 angelegten Naturtheaters an. Auch die Piratenpartei und Die Linken beider Bezirke sitzen bereits im Boot.

Sie alle rennen bei Kulturstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) offene Türen ein. Eine „Pi-mal-Daumen-Schätzung“ der Kosten für die Sanierung der baufälligen Gustav-Böß-Freilichtbühne, wie das Theater offiziell heißt, gebe es schon: „1,5 Millionen Euro.“ Den Anschluss mit Strom- und Sanitärleitungen nannte sie als große Posten, aber es geht auch um die Renovierung der Sitzplätze. Das Lager um Christian Hochgrebe sieht in der Wiederbelebung dieser besonderen Spielstätte ein „wichtiges Kulturangebot, alters- und bzirksübergreifend, in dem für jeden etwas dabei sein soll. Schulen, Kitas, Kunst- und Musikschulen, Künstler und Veranstalter sollen mit einbezogen werden.“

Schmitt-Schmelz sagte, jetzt müsste man sich Gedanken über ein Konzept machen. „Etwa darüber, ob der Betrieb von kommerziellen Veranstaltern oder dem Bezirk in die Hand genommen werden soll.“ Danach gelte es, eine valide Schätzung der Sanierungs- und – in Abhängigkeit vom Konzept – der Betriebskosten zu erstellen. „Und dann müssen wir natürlich sehen, woher wir die Gelder bekommen.“ Für Hochgrebe ein perfektes Datum für die Wiedereröffnung: Das 100-jährige Jubiläum der Bühne.

Marode und vollkommen überwuchert: die Gustav-Böß-Freilichtbühne im Volkspark Jungfernheide. | Foto: Matthias Vogel
Marode und vollkommen überwuchert: Das
Amphitheater im Volkspark Jungfernheide.

 | Foto: Matthias Vogel
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 564× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 849× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 826× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.204× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.