Bekämpfung der Rattenplage in der Paul-Hertz-Siedlung steht bevor

Charlottenburg-Nord. Kein Tag vergeht mehr ohne Begegnungen der fiepsenden Art: Wanderratten gehören in der Paul-Hertz-Siedlung fest zur Population. Nun aber können Bewohner auf einen gezielten Schlag gegen die Schädlinge hoffen. Zunächst bedarf es jedoch der Analyse.

Ratten vor Mülltonnen, Ratten auf dem Gehweg, Ratten, die Balkone erklimmen. Was die Bewohner der Paul-Hertz-Siedlung derzeit erleben, lässt sich kaum noch protokollieren. Zeit zum Handeln, sagt nun auch Gesundheitsstadtrat Carsten Engelmann (CDU) und vermeldete bei der Versammlung des Mieterbeirats der Wohnungsgesellschaft Gewobag die Vorbereitung einer Bekämpfungsaktion. Vor die Tat ist zunächst eine Analyse gestellt. "Das Gutachten wird vier Wochen brauchen. Im Anschluss werden je nach Ausmaß des Problems Schädlingsbekämpfer beauftragt", verspricht der Stadtrat. Die Aktion an sich erfolgt mit Hilfe von tödlich wirkenden Giftködern und wird sich zunächst über ein halbes Jahr hinziehen. Zielgebiet ist ein Areal zwischen Autobahn, Kleingartenanlagen und Saatwinkler Damm.

Allerdings sind die Rattenprobleme nicht nur - wie oft behauptet - auf rücksichtslose Müllentsorgung durch Ortsfremde zurückzuführen, sondern auch hausgemacht. "Wir Mieter sind nicht ganz unschuldig, wenn wir zum Beispiel Mülltonnen offen lassen", erinnert der Mieterbeiratsvorsitzende Jörg Kundt. Und manche Zeitgenossen meinen immer noch, durch Auslegen von Futter Vögeln oder wilden Kaninchen etwas Gutes zu tun, päppeln damit aber in Wirklichkeit die Ratten auf.

Kundt überlegt nun, einen mehrsprachigen Merkzettel in Umlauf zu bringen, der zur Einhaltung hygienischer Grundregeln mahnt. Engelmann erinnert daran, dass eine Pflicht besteht, jede Rattensichtung dem Gesundheitsamt zu melden. Freilich arbeiten seine beiden Mitarbeiter an ihrer Belastungsgrenze. Vermehrten Meldungen gehen sie dennoch nach.

Bei einzelnen Sichtungen empfiehlt es sich auch, den Vermieter zu informieren, der die Bekämpfung der Plage laut Gesetz veranlassen und bezahlen muss. Eingreifen von Kammerjägern kann laut Engelmann allerdings nie die Vorbeugung ersetzen: "Unsere Maßnahmen gelingen nur, wenn alle mitmachen."

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 603× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 889× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 864× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.239× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.