Summend in die Zukunft: Kleingartenkolonie gewinnt Bienenschutz-Wettbewerb

Die Kleingartenkolonie Zukunft stampft den perfekten Lebensraum für Wildbienen aus dem Boden. | Foto: Kolonie Zukunft
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Charlottenburg-Nord. Die Gartenfreunde der Kleingartenkolonie Zukunft haben sich mit einem Gemeinschaftsprojekt um das Überleben der Wildbiene verdient gemacht. Mehr noch: Sie haben damit an einer Etappe des bundesweiten Pflanzwettbewerbs der Initiative „Deutschland summt“ teilgenommen – und prompt gewonnen.

Und das kam so: Zwei Gartenfachberaterinnen aus dem Kreise der Laubenpieper vom Heckerdamm besuchten aus Lust uns Laune einen Vortrag von Corinna Hölzer und ihrem Ehemann zum Thema „Bienenfreundliches Gärtnern“. Eine von ihnen war Katrin Heinzel und sie sagt: „Der Vortrag war so motivierend, dass wir uns in die Materie geworfen haben.“

Ohnehin hätte die Böschung eines Verbindungsweges neu strukturiert werden müssen und das taten die Parzellenpächter der Kolonie nun eben zum Wohle der Wildbiene. Dazu imitierten sie im Prinzip den natürlichen Lebensraum des Insekts, wie er in der Natur vorkommt, aber eben in der Regel nicht in geordneten Kleingartenanlagen. Sie pflanzten einheimische Wildstauden wie Kornblumen und Königskerze und errichteten Holz- und Steinhaufen. Und so wurde dank Pflanzenspenden aus dem eigenen Kreise, Kreativität und jeder Menge Muskelschmalz innerhalb von nur wenigen Monaten aus einer brach liegenden Gemeinschaftsfläche ein kleines Biotop für die gefährdete Wildbiene.

Jury war begeistert

Den Fortschritt ihres Projektes posteten die Kleingärtner der „Zukunft“ fleißig auf der Homepage des Pflanzwettbewerbs „Deutschland summt“ mit dem Titel „Wir tun etwas für Bienen“ (https://wettbewerb.wir-tun-was-fuer-bienen.de/board/in-der-kolonie-zukunft-solls-summen/790). Das Motto des Wettbewerbbeitrags lag ob des Kolonienamens fast schon auf der Hand: „Summend in die Zukunft“. Der Jury, zu der auch die Referentin des eingangs erwähnten Vortrags Corinna Hölzer zählte, gefiel, was sie sah. So gut, dass die Kolonie Zukunft in der Kategorie „Kleingartenwesen“ der zweiten Wettbewerbsetappe „Frühlingssummen“ bundesweit den ersten Platz belegte.

Und? Summt es denn auch nun auf dem Verbindungsweg? „Und wie!“, sagt Katrin Heinzel, die sich nun auf die Bearbeitung der zweiten Weghälfte freut. „Wir wollen noch Insektenhotels aufstellen.“ Alle Pächter der Kolonie sind nicht so euphorisch wie Heinzel und ihre Mitstreiter. „Es gibt natürlich auch Anhänger des sauber aufgeräumten Gartens, wir müssen da schon dicke Bretter bohren. Aber einige Skeptiker haben wir mit dem Ergebnis überzeugt. Der Weg sieht einfach toll aus.“

Jetzt mitmachen!

Die bienenfleißigen Arbeiter der Kolonie leisteten bewusst ihren ökologisch wertvollen Beitrag. Die Grünstreifen an landwirtschaftlichen Nutzflächen etwa fallen als natürlicher Lebensraum der Wildbiene wegen des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel zunehmend weg. „Mittlerweile dient die Stadt den Bienen als Rückzugsort. Das ist schon verrückt“, sagt Heinzel. Sie hofft auf viele Nachahmer, wünscht sich, dass sich die Berliner Kleingärtner, ermutigt durch ihren Landesverband, ihrer Verantwortung für den Naturschutz mehr und mehr bewusst werden und diese auch aktiv wahrnehmen. „Bienenschutz ist ein wichtiges Thema. Zurzeit läuft übrigens die dritte und letzte Etappe des Wettbewerbs, das ‚Sommersummen’, an dem noch bis zum 30. September teilgenommen werden kann.“ maz

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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