Im Norden tut sich was
Weitere Stadtumbauprojekte laufen an
Mit dem Grünzug Halemweg – Popitzweg, dem Spielplatz Klausingring und dem neuen Quartierszentrum sind im Norden Charlottenburgs weitere Stadtumbauprojekte geplant. Einige beginnen bereits in Kürze.
Step by Step soll sich Charlottenburg-Nord an der Grenze zur Siemensstadt zu einem „nachhaltigen Stadtteil“ entwickeln. Mit der Eröffnung des Familienzentrums am neuen Standort hat sich auch bereits Einiges getan. Doch wann geht es mit der Grünverbindung zwischen Halemweg und Popitzweg nun endlich los? Wie werden der Spielplatz am Klausering umgestaltet und das Quartierszentrum am Halemweg umgebaut? Und was soll im kommenden Jahr passieren? Darüber informierten Bezirksamt und Planungsbüros kürzlich die Nachbarschaft.
Grünzug Halemweg – Popitzweg: Dort sollen noch im Oktober die ersten Baufahrzeuge anrücken. Der Baubeginn musste mehrfach wegen der parallelen Bauarbeiten am neuen U-Bahn-Eingang Halemweg verschoben worden. Der rund 450 Meter lange öffentliche Grünzug zwischen Popitzweg und U-Bahnhof Halemweg ist wenig attraktiv und hält kaum Angebote bereit. Die Wege sind schmal und nicht barrierefrei. Auf dem Kleinkinderspielplatz Schneppenhorstweg mussten viele Geräte abgebaut werden, und der Spielplatz Halemweg wurde wegen des Baus eines zweiten U-Bahn-Eingangs verlegt. Der Grünzug soll nun nach den Plänen von „Jahn, Mack & Partner“ mit Sport- und Erholungsangeboten für alle Generationen attraktiver werden. Wege werden barrierefrei und besser verknüpft, die Spielplätze neu gestaltet und das Umfeld des neuen U-Bahn-Eingangs aufgehübscht. Eine große Blumenwiese ist geplant, und am Eingang in die Grünanlage am Popitzweg entsteht ein Bürgergarten. Die Gesamtkosten liegen bei rund 4,4 Millionen Euro. Bis 2022 soll das Projekt Grünverbindung realisiert sein.
Spielplatz Klausingring: Hier rechnet das Bezirksamt mit dem Baustart in den kommenden Monaten. Der Spielplatz ist der einzige größere öffentliche Spielplatz für Jugendliche in der Paul-Hertz-Siedlung. Der Platz wird von April bis Oktober vom Mädchenprojekt „Jackie“ des Vereins „LiSA“ mit zusätzlichen Angeboten bespielt. Der Ballspielplatz ist wegen Schäden am Belag jedoch nicht mehr nutzbar. Das soll sich ändern. Das neue Konzept sieht mit dem Ballspielplatz, der Sandspiel- und Wiesenfläche und der Bewegungs- und Platzfläche mit den „Jackie“-Containern drei Bereiche vor. Der etwas verkleinerte Ballspielplatz mit Minitoren und Streetballkorb rückt näher an den Kurt-Schumacher-Damm heran. Betonteile der alten Sitzstufenanlage werden als Tribüne um den neuen Ballspielplatz angeordnet. Die Sandspielfläche wird aus Lärmschutzgründen ins Zentrum verlegt und bekommt den in der Anwohnerbeteiligung gewünschten Spiel- und Kletterturm. Daneben entsteht eine große Spiel- und Liegewiese mit Riesenschaukeln. Eine Tischtennisplatte, Fahrradbügel, drehbare Liegestühle, Picknicktische, Papierkörbe und Sitzwürfel ergänzen die Ausstattung. Die neuen „Jackie“-Container rücken in den ruhigeren Bereich am Klausingring. Davor laden eine Terrasse und eine Bewegungsfläche mit Trampolin, Sitz- und Balancierhölzern und drehbaren Liegen ein. Die begehbaren Dächer der Container mit Wetterschutz sind für Veranstaltungen nutzbar. Um das Mädchenprojekt auch im Winter zu sichern, ersetzt künftig ein zweigeschossiger Container den alten Bauwagen. Zwei schattige Weidenhaine und ein geschwungener, von kleinkronigen Bäumen gesäumter Weg vom südlichen Klausingring zum neuen U-Bahn-Eingang gliedern die gesamte Fläche. Kosten: rund 720 000 Euro bis 2021.
Quartierszentrum Halemweg: Das Verfahren für den Umbau des Nahversorgungszentrums in der Siedlung Jungfernheide startete im April 2019 mit drei beauftragten Planungsbüros. Seit Ende September dieses Jahres steht nun der Siegerentwurf fest. Er kommt aus dem Planungsbüro Schulz Granberg/bbz Landschaftsarchitekten. Nach dem Leitbild „Urbanität light“ konzentrieren die Planer alle öffentlichen Einrichtungen entlang des verkehrsberuhigten Halemwegs mit einzelnen Hochpunkten. Es entstehen ein neues Bildungs- und Kulturzentrum mit Stadtteilbibliothek, Kiezgalerie, Kunstgarten, Musik- und Volkshochschule, ein Stadtteilzentrum und Geschäfte. Darüber sind Wohnnutzungen geplant. Auf dem heutigen Parkplatz könnte ein Gesundheitszentrum entstehen, und hinter der straßenbegleitenden Bebauung schlagen die Planer eine Freiraumzone für aktive Nutzungen vor. In den ruhigen Wohnhöfen ist viel Platz für nachbarschaftliche Aktivitäten vorgesehen. Für die weiteren Planungsschritte sind allerding noch Absprachen zwischen Verwaltung, Bauherren und Fördermittelgebern nötig. Der Zeitplan hängt vor allem von der Fertigstellung der neuen Anna-Freud-Schule ab. Die Flächen des Oberstufenzentrums und der ehemaligen Poelchau-Schule werden zurzeit umstrukturiert. Laut Bezirksamt haben sie Potenziale für den Wohnungsbau. Gesamtkosten fürs Zentrum: 237 000 Euro.
Für das neue Wege- und Freiflächenkonzept in der Jungfernheide- und Paul-Hertz-Siedlung sind gerade zwei Machbarkeitsstudien in Arbeit, ebenso wie für die geplante Verkehrsberuhigung am Heckerdamm. Alle Projekte, die ab 2021 vom Land finanziert werden, laufen dann unter dem neuen Titel „Nachhaltige Erneuerung“. Der Senat hat sein Förderprogramm „Stadtumbau“ umbenannt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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