"Kleiderhilfe" beschäftigt 25 Arbeitslose
Es war ein Unfall. Und das Ende des Berufslebens, wie es Robert Vinco kannte. Den handwerklichen Routinen auf dem Bau konnte der lebensfrohe 48-Jährige fortan nicht mehr nachgehen. So strandete er in der Erwerbslosigkeit. Unverschuldet. Und dann, am Ende des Winters: eine neue Chance. Mitwirken beim Aufbau einer neuen Organisation zum Wohle der Ärmsten. Aufbau und Mitbetrieb der "Kleiderhilfe" unter der Anleitung von Rosemarie Hahn vom Verein "Chance". Einem Projekt, gefördert vom Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf - doch für Vinco und 24 andere Erwerbslose mehr als eine Beschäftigungsmaßnahme."Es ist schön, wieder etwas zu haben, woran man sich halten kann", sagt Vinco. Vor ihm liegt ein weißes T-Shirt, das einmal lieblose Massenware gewesen sein mag. Unter seiner Hand wird es Mode. Bart Simpson, Fabelwesen, selbst entworfene Figuren - Vinco prägt dem einfachen Stoff etwas Einmaliges auf, spannt dann das fertige Shirt auf einen Bügel. Dort hängt es, bis jemand erscheint, der es nötig hat. Oder man bringt es direkt zu den Bedürftigen. "Unsere Außendienstmitarbeiter gehen jeden Tag raus und verteilen Flyer", berichtet Hahn. Inzwischen gibt es zwei Boutiquen, die ihre Restposten an die "Kleiderhilfe" weiterreichen. Man muss nur mit dem "Hackenporsche" vorfahren, um sie abzuholen.
Andererseits hatte es Hahn nicht immer leicht, in einer Gruppe, zu der auch Alkoholkranke und seelisch belastete Menschen zählen, so etwas wie Alltag zu etablieren. "Morgens früh aufstehen, waschen, frisieren. Das gehört alles dazu." Erfolge sind nicht von der Hand zu weisen. Und für Mitarbeiter wie Robert Vinco erschiene es als Segen, wenn das Jobcenter dieses Projekt auch über den 31. Dezember hinaus noch mit Geldern bedenkt. Erst kurzfristig wird die weitere Finanzierung entschieden.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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