Kiezläufer laufen weiter
Finanzierung des Präventionsprojektes ist für 2025 gesichert

Im vergangenen Sommer starteten die "Kiezläufer" als Pilotprojekt – mit ungewisser Finanzierung. Nun steht fest: Das Projekt läuft weiter.

"Das Projekt Kiezläufer wird auch im Jahr 2025 fortgeführt“, teilt das Bezirksamt mit. „Die Finanzierung konnte über das Förderprogramm ‚Verstärkungsmittel Flucht‘ gesichert werden." Zuständig ist das Integrationsbüro im Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf. Der Projektträger Think SI³ bringt das nötige Personal mit. In Charlottenburg-Nord sind die Kiezläufer, wie berichtet, seit August 2024 unterwegs.

Das sechsköpfige Team läuft täglich außer sonntags vom Mierendorffplatz in Richtung S- und U-Bahnhof Jungfernheide, weiter über den Jakob-Kaiser-Platz und durch die Paul-Hertz-Siedlung zum Heckerdamm. Der Rundgang endet in der Nähe des Ankunftszentrums Tegel. Auf ihrer Strecke informieren die Kiezläufer abwechselnd in Zweiter-Teams die Geflüchteten über Hilfsangebote und vermitteln wichtige Verhaltensregeln: Keinen Müll liegen lassen, nicht grillen, keinen Alkohol und keine Zigaretten auf Spielplätzen und abends möglichst leise sein. Die Mitarbeiter verstehen sich dabei aber nicht als Ordnungskräfte oder gar Polizisten, sondern als Ansprechpartner und Berater. Sie mahnen nicht mit erhobenem Zeigefinger und drohen auch kein Bußgeld an. Ihr wichtigstes Mittel sind vielmehr freundliche Worte.

Die Kiezläufer sind zu Fuß unterwegs, sprechen mehrere Sprachen, darunter Englisch und Russisch, und stehen auch Anwohnern Rede und Antwort. Denn seit der Eröffnung von Europas größter Flüchtlingsunterkunft auf dem ehemaligen Flughafen Tegel gibt es immer wieder Beschwerden. Die Kiezläufer suchen deshalb zu den Bewohnern der Unterkunft aktiv den Kontakt, bieten ihnen Orientierung an und helfen ihnen bei Fragen weiter. Kiezläufer gibt es mittlerweile fast überall in Berlin und sie sind von den Anwohnern meist auch gern gesehen. Denn sie dokumentieren Veränderungen im Kiez, melden Müllprobleme und Regelverstöße an die zuständigen Stellen weiter und haben ein waches Auge auf Spielplätze und Grünanlagen.

Die Kiezläufer in Charlottenburg-Nord finanziert die Senatssozialverwaltung mit 120.000 Euro im Jahr. Das Geld stammt aus dem Senatsbudget "Verstärkungsmittel Flucht". Während ihrer Einsätze sind die Kiezläufer unter Tel. 0157 73 84 94 74 erreichbar.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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