Turbulente Saison glücklich beendet
Berlin Türkspor schafft Klassenerhalt

Ramy Raychouni (weiß) und Berlin Türkspor haben sich den Klassenerhalt in der Berlin-Liga gesichert. | Foto: Michael Nittel
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Berlin Türkspor wird auch in der kommenden Saison in der Berlin-Liga spielen. Die Truppe vom Heckerdamm hatte sich bereits am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt in der Berlin-Liga gesichert. Damit geht für den Aufsteiger eine äußerst turbulente Saison glücklich zu Ende.

Am letzten Spieltag am 17. Juni konnte Türkspor durch einen 3:2-Erfolg über den SFC Stern 1900 in der Abschlusstabelle sogar noch auf den 12. Tabellenplatz klettern. Die Tore von Batuhan Karadeniz (2) und Özkan Sarac sicherten den elften Saisonsieg. Dem stehen allerdings acht Remis und 15 Niederlagen gegenüber – definitiv zu viel für ein Team, das mit Spielern gespickt war und ist, die zu großen Teilen schon höher klassig gespielt haben und Türkspor zu Saisonbeginn für manche sogar zu einem Geheimfavoriten gemacht hatten.

Doch letztlich zog sich ein Problem wie ein roter Faden durch die Saison: Weder Aufstiegscoach Kenan Arayici noch sein Nachfolger Daniel Volbert war es gelungen, ein Team zu formen, das diesen Namen auch verdient und das in der Lage gewesen wäre, seine fußballerischen Fähigkeiten kontinuierlich auf den grünen Rasen zu bringen. Ein Grund dafür mag die hohe personelle Fluktuation sein: Von Juni 2017 bis zum April diesen Jahres wurden insgesamt 22 Spieler verpflichtet – mindestens ebenso viele verließen in diesem Zeitraum den Klub. Und nur allzu selten konnten die Neuen, obwohl mitunter namhaft, das Team qualitativ voranbringen. Ein Beispiel: Im Januar kam Angreifer Hassan Salhab vom Oberligisten SV Altlüdersdorf – im Mai wurde der 28-Jährige suspendiert, nachdem er mit seinem unsportlichen Verhalten maßgeblichen Anteil daran hatte, dass es bei der Niederlage gegen den BSV Al-Dersimspor zu Zuschauerausschreitungen gekommen war.

Doch letztlich war die Qualität im Kader aber immer noch groß genug, um das Minimalziel, den Klassenerhalt, zu erreichen. Ausschlaggebend war letztlich, dass die letzten drei Spiele – nach dem Negativhöhepunkt Dersimspor – gegen den TSV Rudow, den SD Croatia und gegen Stern gewonnen werden konnten. Kurios dabei: Während der letzten beiden Saisonspiele weilte Chefcoach Volbert im Urlaub, so dass er einmal von seinem Kumpel Ingo Reißner – unter anderem Ex-Coach beim TuS Makkabi – und einmal von seinem Vorgänger Kenan Arayici vertreten worden war.

Wie geht es am Heckerdamm weiter?

Stellt sich die Frage, wie es am Heckerdamm weitergehen wird? Berlin Türkspor mit seinem sehr umtriebigen Präsidenten Metin Yilmaz wird garantiert mit anderen Ambitionen in die neue Saison gehen wollen, als „nur“ um den Klassenerhalt zu spielen. Und wer Coach Volbert kennt, der weiß, dass auch er andere Ansprüche haben wird. Der Ex-Coach des Oberligisten Tennis Borussia hatte unter anderem 2015 mit den Veilchen die Meisterschaft in Berlins höchster Spielklasse feiern dürfen. Um mit Berlin Türkspor auch nur annähernd dahin zu kommen, sind für die neue Spielzeit mindestens zwei Dinge zwingend erforderlich: Spieler, die in der Lage sind, als eine Einheit aufzutreten, und die ihre fußballerischen Qualitäten kontinuierlicher als in dieser Spielzeit auf den Rasen bringen.

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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