Kein verflixtes zweites Jahr
Berlin Türkspor überwintert auf Platz acht
Eine alte Fußballerweisheit besagt, dass es Mannschaften in ihrem zweiten Jahr nach einem Aufstieg oft schwerer haben, eine Klasse zu halten als in ihrer Premierensaison. Nicht so Berlin Türkspor, das nach seinem Aufstieg in die Berlin-Liga 2017 große Anlaufschwierigkeiten hatte und bis zuletzt im Abstiegskampf feststeckte. In seiner zweiten Spielzeit in Berlins höchster Spielklasse hingegen überwintert der Klub vom Heckerdamm auf Rang acht.
Wenn man zu Beginn der Rückrunde gut aus den Startlöchern kommen sollte, dann könne man vielleicht sogar noch einen Platz unter den ersten fünf Teams in der Berlin-Liga erreichen, ließ Angreifer Kemal Akar verlauten. Warum nicht? Der Abstand zu Platz fünf, den zurzeit der SV Empor belegt, beträgt nur zwei Punkte. Apropos SV Empor: Die Truppe aus Prenzlauer Berg setzte sich am 29. und 30. Dezember beim alljährlichen Hallenturnier der Berlin-Liga durch und darf sich quasi als Berliner Champion unterm Hallendach feiern lassen. Berlin Türkspor hingegen schied nach drei Niederlagen gegen den Berliner SC, den TSV Rudow und den FSV Berolina Stralau bereits in der Vorrunde aus.
Faruk Namdar ist neuer Trainer
Doch zurück auf den grünen Rasen: Mit der Ausbeute von sieben Siegen, fünf Unentschieden und fünf Niederlagen nach der Hinrunde darf man bei Türkspor sehr zufrieden sein – vor allem, wenn man bedenkt, dass es auch in dieser Spielzeit wieder viel Wirbel gab: Nach dem Rückzug von Metin Yilmaz als 1. Vorsitzender im Oktober nahm auch Coach Daniel Volbert seinen Hut. Beide hatten und haben ein enges Verhältnis. Übergangsweise hatte Sedat Güldüm das Traineramt bis zum Abschluss der Hinrunde im Dezember übernommen. Neuer Coach ist ab sofort Faruk Namdar, ehemals Spieler unter anderem bei den Füchsen und Tennis Borussia Berlin. Zu Bezirksligazeiten war der 44-Jährige aber auch schon bei Berlin Türkspor als Coach aktiv.
Rückrunde startet am 10. Februar
Zum Rückrundenstart am 10. Februar wird Namdar auf ein Team zurückgreifen können, das sich im Vergleich zur Vorsaison als gefestigter und homogener präsentiert. Ein wichtiger Baustein dabei ist Demircan Dikmen, der erst im Sommer vom Oberligisten CFC Hertha 06 an den Heckerdamm gewechselt war: Der Kapitän kam in allen 17 Hinrundenspielen zum Einsatz und ist nicht nur aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten ein Führungsspieler. Aber auch die Sommer-Neuverpflichtungen Fatih Aydogdu, Can Eryigit und Volkan Dikmen sowie Spieler wie Ferdi Goergen und Kadir Erdil haben aufgrund ihrer Erfahrung und Qualität viel zur heutigen Stabilität beigetragen.
Verzichten muss der neue Coach indes auf Ramy Raychouni. Der Angreifer, der unter anderem auch schon für TeBe aktiv war, hat sich in der Winterpause dem ambitionierten Landesligisten 1. FC Novi Pazar aus Neukölln angeschlossen.
Ein Wort noch zu Daniel Volbert: Türkspors Ex-Coach ist mittlerweile Trainer beim Ligakonkurrenten BSV Eintracht Mahlsdorf. Die als Mitfavorit in die Saison gegangenen Mahlsdorfer liegen nach der Hälfte der Saison auf Platz sechs und haben schon 14 Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrang. Dass in dieser Spielzeit der so lang ersehnte Aufstieg in die Oberliga gelingen wird, ist zu bezweifeln. Doch mit Volbert als Coach muss mit Mahlsdorf ab der Saison 2019/20 wieder zu rechnen sein.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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