Ein Neuling überrascht: Aufsteiger Hellas-Nordwest mischt Landesliga auf
Charlottenburg-Nord. Die Spielvereinigung (SpVgg) Hellas-Nordwest mischt die Fußball-Landesliga auf. Der Aufsteiger vom Heckerdamm beendete die Hinrunde auf Platz 1 und hat gute Aussichten, direkt in die Berlin-Liga durchzumarschieren.
Mit elf Siegen und vier Niederlagen steht die Mannschaft, die erst im vergangenen Sommer den Aufstieg in die Landesliga feiern durfte, schon wieder an der Tabellenspitze. Der Sprung dahin gelang zwar erst am letzten Spieltag der Hinrunde. Aber: Nicht wenige trauen der Truppe um Trainer Kenan Arayici den Durchmarsch in Berlins höchste Spielklasse zu. Ein ernsthafter Konkurrent ist mit Ausnahme vom BSV Eintracht Mahlsdorf II zurzeit nicht in Sicht. Und die könnten ohnehin nur aufsteigen, wenn ihre erste Mannschaft in der Berlin-Liga den Sprung in die Oberliga realisiere würde – ein mögliches, aber nicht sehr wahrscheinliches Szenario. Im Verfolgerfeld sollte man noch ein Auge auf den SSC Teutonia und Türkiyemspor haben. Andere Teams werden aller Voraussicht nach wohl nicht mehr ins Aufstiegsrennen eingreifen.
Erfahrene Spieler
Das Team von Hellas ist mit zahlreichen Spielern gespickt, die schon in anderen Klubs höherklassig gespielt haben: Im Abwehrzentrum steht mit Ferdi Görgen ein erfahrener Defensivstratege, der im Sommer vom Berliner SC kam, zuvor aber auch schon Oberliga gespielt hat. Vom Oberligisten und Nachbarn CFC Hertha 06 wechselten 2016 die Mittelfeldspieler Birol Cubukcu und Dogukan Topuz an den Heckerdamm. Darüber hinaus stehen aber noch andere Kicker, wie Mittelstürmer Samet Yazici oder Kemal Akar – mit zehn Treffern übrigens bester Schütze bei Hellas – im Kader, die schon höherklassig, nämlich Oberliga gespielt haben.
Und jetzt kommt noch ein weiterer erfahrener und guter Kicker hinzu: Die SpVgg sicherte sich die Dienste von Angreifer Sebastian Ghasemi-Nobakht. Der torgefährliche und erfahrene Stürmer wechselt ebenfalls vom CFC Hertha 06 in die Landesliga und geht ab sofort für Hellas auf Torejagd. Ghasemi-Nobakht kickte einst für Greuther Fürth und Rot Weiß Ahlen und spielte zuletzt viereinhalb Jahren für den CFC an der Brahestraße.
Erfolge in den 70ern
Entsprechend gerüstet gehen die Rot-Schwarzen von Hellas in die Rückrunde. Ein Aufstieg in Berlins höchste Spielklasse wäre ein phänomenaler Erfolg. Denn an die größten sportlichen Erfolge können sich nur noch die Älteren erinnern: Die erfolgreichste Zeit von Hellas-Nordwest waren die 60er- und 70er-Jahre, in denen der Klub in der Amateurliga Berlin aktiv war. Größter Erfolg der Vereinsgeschichte war der Einzug ins Endspiel des Paul-Rusch-Pokals im Jahr 1972. Dort unterlag man Wacker 04 Berlin mit 0:5.
Zum Rückrundenauftakt am Sonntag, 26. Februar, wird es zwar kein entscheidendes, aber vielleicht richtungsweisendes Spitzenspiel geben: Auf dem Sportplatz am Heckerdamm 204 empfängt der Spitzenreiter um 15 Uhr den Tabellenzweiten aus Mahlsdorf. min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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