Zentrale Wiese wird revitalisiert
Frischzellenkur für den Volkspark
Das Grünflächenamt lässt die zentrale Wiesenfläche im Volkspark Jungfernheide revitalisieren. Mit Pflanzenkohle als Langzeitdünger. Die Arbeiten dauern bis ins Frühjahr 2023.
Der Volkspark Jungfernheide ist nach dem Großen Tiergarten der zweitgrößte Park Berlins. Seine rund 146 Hektar Wald und Heide sind willkommene Erholungsfläche für die gestressten Hauptstädter. Dazu gehört auch die zentrale Wiese, der die trockenen Sommer stark zusetzten. Das Grünflächenamt will die Wiese nun revitalisieren und setzt dabei auf Kompost-Pflanzenkohle. Die lockert und belüftet den Boden und speichert Kohlenstoffdioxid.
„Die Sanierungsmaßnahmen zielen darauf ab, den verfestigten Boden aufzulockern, den Wasser- und Nährstoffhaushalt zu verbessern und somit die Wiese widerstandsfähiger zu machen und gleichzeitig ihre Erholungsfunktion zu verbessern", erläutert Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). Die Pflanzenkohle binde CO2 aus der Atmosphäre dauerhaft im Boden und leiste somit ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel. "Gleichzeitig hilft sie beim natürlichen Humusaufbau und stärkt die Pflanzen auf ganz vielfältige Art. Eine wahre Win-win-Situation“, so Schruoffeneger.
Konkret bekommt die Wiese rund 22 Tonnen Pflanzenkohle in die Erde. Laut Bezirksamt können damit rund 70 Tonnen CO2 im Boden gebunden werden. Bei einer Tonne Pflanzenkohle sind es gut drei Tonnen. Die Arbeiten auf der Wiese dauern bis zum kommenden Frühjahr. In der Zeit wird die Wiese laut Bezirksamt aber nicht gesperrt. Spaziergänger sollten die Grünfläche jedoch umlaufen und auf andere Parkwege ausweichen, um die Arbeiten nicht zu behindern.
Die vielen Besucher haben aber auch sonst ihre Spuren im Volkspark Jungfernheide hinterlassen. Der Park wird daher aufwendig ökologisch saniert. Dazu gehören neben der zentralen Wiese auch der Spiel- und Bolzplatz (Waldspielplatz), der ehemalige "Festplatz", der nördliche Ost‐West‐Querweg und der Strandbereich (Plansche) bis zur Wasserkante. Dafür fließen insgesamt rund 2,4 Millionen Euro Fördermittel.
Der Volkspark Jungfernheide entstand in den 1920er-Jahren nach Plänen des Gartendirektors Erwin Barth. Als Gartendenkmal steht er unter Denkmalschutz.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.