Wo bleibt die 123? Eine Buslinie treibt Fahrgäste in die Verzweiflung

Das gelbe Phantom: Der 123er hetzt nicht nur am Halemweg seinem Fahrplan hinterher. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg-Nord. Aus fünf Minuten werden zehn. Aus zehn Minuten 15. Und irgendwann verliert auch der geduldigste Fahrgast das Verständnis. Vor allem Senioren, die zum Arzt müssen, ärgern sich über die Unpünktlichkeit der BVG-Buslinie 123. Aber jetzt geloben die „Gelben“ Besserung.

Wartehäuschen am Halemweg sind ein idealer Ort, um mit der Nachbarschaft ins Gespräch zu kommen. Und Ursel Ortmann sprach in den vergangenen Wochen länger und ausgiebiger als je zuvor. Denn die Buslinie 123 – eine der wichtigsten Fortbewegungsarten für ältere Damen und Herren in diesem Ortsteil – bietet nur in einem Punkt Verlass: bei der mangelnden Pünktlichkeit.

Nun ist Ursel Ortmann eine BVG-Kundin, die wegen ihres Einsatzes im Verein „Senioren für Senioren“ nicht nur für sich spricht, sondern für Dutzende andere Rentner im Norden des Bezirks. Alle klagen das gleiche Leid, wobei das ewige Warten schon unangenehme Folgen hatte: „Einige Senioren haben durch die Unpünktlichkeit wichtige Arzttermine verpasst. Und bis sie neue bekommen, das kann dauern“, erzählt Ortmann von den Klagen der Alten.

Bus steht oft im Stau

Was also läuft schief? „Die Linie 123 ist relativ häufig von Staus betroffen“, gibt BVG-Sprecher Markus Falkner Antwort. „Verspätungen entstehen vor allem durch die Verkehrssituation in der Lehrter Straße vor der Invalidenstraße, in der Beusselstraße vor der Siemensstraße und an der Anschlussstelle Seestraße. Zudem unterliegt die Linie 123 am Jakob-Kaiser-Platz den Auswirkungen und Problemen auf der A100.“ Bekannte Probleme also. Aber solche, die in wenigen Wochen der Vergangenheit angehören sollen.

Ab dem 6. Januar lässt die BVG den 123er am Hauptbahnhof enden – und streicht die restliche Staustrecke zum Robert-Koch-Platz. „Dann unterliegt die Linie nicht mehr den Störungen auf diesem Abschnitt der Invalidenstraße. Und die Fahrer erhalten mehr Wendezeit zum Verspätungsausgleich“, erklärt Falkner. Auch die Passagiere in Mitte werden mit der Lösung leben können: „Der entfallende Abschnitt wird mit mehreren Straßenbahn- und Buslinien bedient.“ tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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