Schandfleck soll bald weg sein
Aldi-Konzern verfolgt Wohnungsbauvorhaben an der Königin-Luise-Straße 15 weiterhin mit Hochdruck
Seit Jahren ist das Grundstück an der Königin-Luise-Straße 15 verlassen und verfällt das darauf befindliche ehemalige Institut für Anatomie zusehends. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Aldi Nord als neuer Eigentümer des Grundstücks Wohnungen bauen will.
Bis vor Kurzem informierte auch ein Bauschild über das Vorhaben. Eines Tages war es verschwunden und in der Nachbarschaft kam schnell das Gerücht auf, dass der Discounter wohl einen Rückzieher gemacht habe und sein Vorhaben nicht umsetze. Somit werde der Schandfleck wohl noch weiter bestehen bleiben. Die Berliner Woche fragte beim Konzern nach und erfuhr,dass das verschwundene Schild nicht bedeutet, dass sich der Konzern als Bauherr zurückgezogen habe. Das Projekt werde von der Aldi Wohnungen GmbH & Co.KG wie geplant weiter verfolgt.
„Unser Vorhaben, auf dem Gelände an der Königin-Luise-Straße 15 in Dahlem Wohnungen zu bauen, verfolgen wir weiterhin mit Hochdruck“, teilte Unternehmenssprecher Christian Salmen der Berliner Woche mit. Aktuell werde der Bauantrag vorbereitet. In nächster Zeit solle auch der Abriss des Bestandsgebäudes beginnen.
Laut Salmen sollen auf dem mehr als 5000 Quadratmeter großen Grundstück fünf Häuser mit 106 Wohnungen gebaut werden. Ein Teil davon wird als sozialer Wohnungsbau entstehen. Zudem sind 50 Studentenappartements in die Planungen eingeschlossen. Wann die Bauarbeiten starten können, hängt von der Erteilung der Baugenehmigung durch das Bezirksamt ab. „Wir rechnen jedoch damit, das Projekt bis Mitte 2024 abgeschlossen zu haben.“
Mit dem Bauvorhaben geht eine jahrelange Leerstandsgeschichte zu Ende. Seit rund 15 Jahren steht das Gebäude leer, verfällt und ist zu einem Schandfleck im Villenviertel an der Peter-Lenné-Straße geworden. 2008 hatte Aldi die Immobilie von der Freien Universität, dem damaligen Eigentümer, gekauft. Ursprünglich sollte auf dem Grundstück ein Lebensmittelmarkt gebaut werden, doch dies verhinderten das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung. Sie versagten dem Unternehmen die Genehmigung für einen Supermarkt. Es kam zum Rechtsstreit, den Aldi verlor. Somit war auch sicher, dass es auf diesem Grundstück keinen Einzelhandel geben wird.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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