Die Tränke der Domänen-Kühe
Der Dreipfuhlpark in Dahlem entstand in einer ehemaligen eiszeitlichen Rinne

Seerosen, Schilf und alte Bäume - der Park bietet ein Stück unberührte Natur.  | Foto: Ulrike Martin
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Der Ursprung des Dreipfuhlparks zwischen Lützelsteiner Weg und Reichshofer Straße reicht weit in die Vergangenheit zurück. Er liegt in einer ehemaligen eiszeitlichen Rinne und bestand ursprünglich aus den drei namensgebenden Pfuhlen. Als Park gestaltet wurde die langgestreckte Fläche 1935 bis 1939. Der Bezirk kürte die Anlage zum Denkmal des Monats Juli.

Die eiszeitliche Senke war in früheren Jahrhunderten von Ländereien der Domäne Dahlem umgeben. Das Vieh der Bauern löschte in den Pfuhlen seinen Durst, die Kornernte wurde zur Holländischen Mühle an der heutigen Schlettstadter Straße gebracht.

Der Zehlendorfer Bezirksbaudirektor Max Dietrich (1881-1957) gestaltete die Parkanlage für eine 1933 geplante Reihenhaussiedlung, die sich hufeisenförmig um den Park gruppieren sollte. Einige davon wurden errichtet, zum Beispiel an der Garystraße.

Bungalows mit Vorgarten

Um den Park herum entstand Mitte der 50er-Jahre die Dreipfuhlsiedlung für US-amerikanische Offiziere. Es handelt sich um komfortable, eingeschossige Flachbauten im Bungalowstil, ergänzt mit seitlich anliegenden Garagen und offenen, nach amerikanischem Vorbild gestaltete Vorgärten.

Der Haupteingang des Parks liegt an der Garystraße. Dort gibt es eine kleine Rasenfläche mit geometrisch gepflanzten Rosskastanienbäumen. Es folgt ein Birkenhain mit einer 1936 errichteten Schutzhütte. Sie bietet rund 60 Menschen Schutz vor Regen, ist mit Bänken ausgestattet und soll mit ihrem Reetdach und umlaufenden hölzernen Stützen an ein nordisches Haus aus früheren Zeiten erinnern.

Aus drei Pfuhlen wurde ein Teich mit Insel

Die Hütte liegt auf dem höchsten Punkt. Von dort bietet sich ein weiter Blick über die als Talniederung gestaltete Landschaft. Den Übergang zum Park bilden rechteckig mit Kalksteinmauern eingefasste Terrassen, die noch bis Anfang der 2000er-Jahre mit Blumen bepflanzt waren.

Gartendirektor Dietrich fügte die drei Pfuhle zu einem Teich mit einer Halbinsel in der Mitte zusammen. Die Sichtkorridore sollten nicht gestört werden, deshalb bepflanzte er die entstandenen Rasenflächen mit wenigen Laubbaum-Gruppen und einzeln stehenden Eichen, Buchen, Birken und weiteren heimischen Arten.

Die Ränder der Anlage wurden mit Sträuchern bepflanzt, um die Zäune der angrenzenden Privatgärten zu verdecken. Durch den Park führt ein geschwungener Weg. Den Teich umgeben Schilf und Wasserpflanzen, Weiden und Erlen. Die Halbinsel ist dicht bewachsen und bietet brütenden Wasservögeln Schutz.

Dietrichs Idee, mit dem Dreipfuhl-, dem Thiel- und dem Fischtalpark eine Verbindung bis zum Teltowkanal zu schaffen, wurde nicht umgesetzt. Auch ein geplantes Parkcafé und ein Konzertgarten wurden nicht gebaut.

Bis zum Bau der Dreipfuhlsiedlung nutzten Gärtnereien und Baumschulen die landwirtschaftlichen Domänefelder. Davon existiert heute noch einer an der Clayallee. So sah der Dreipfuhlpark früher aus. Die Schutzhütte soll an ein nordisches Haus erinnern.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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