Die Riesenseerose Victoria kommt zurück
Lichterfelde. Noch wird im Victoria-Gewächshaus im Botanischen Garten gewerkelt und gebaut. In Kürze fließt wieder Wasser in die neuen Becken und die Neubepflanzung kann beginnen. Am 20. September wird das Victoria-Haus mit einem großen Fest wieder eröffnet.
Die Becken sind neu gefliest. Bald werden hier eine Vielzahl von Sumpf- und Wasserpflanzen gedeihen. Auch die kleine Brücke über das große Becken wird wieder den schönsten Blick über die Wasserfläche ermöglichen. Von dort aus können die Besucher die Stars der Anlage in voller Schönheit bewundern: Die Riesenseerosen-Arten Victoria amazonica und Victoria cruziana, nach denen das Gewächshaus benannt ist.
In diesem Jahr werden sich die großen Blüten und die riesigen Schwimmblätter mit einen Durchmesser bis zu zwei Metern noch nicht in voller Pracht zeigen. „Dazu hätten die Pflanzen schon im Frühjahr in das große Becken umgesetzt werden müssen“, erklärt Biologin und Pressesprecherin Gesche Hohlstein. Im vergangenen Jahr wurde hinter den Kulissen mit der Anzucht der Victoria begonnen, inzwischen ist sie gekeimt. „Es gibt sie schon im Liliput-Format“, sagt Hohlstein. Wann die Mini-Version in ihr neues Domizil kommt, um zu einer stattlichen Wasserpflanze zu gedeihen, könne noch nicht gesagt werden. „Unsere Gärtner warten täglich auf den Startschuss“, erzählt Gesche Hohlstein.
Das wird total schön
Dann kommen nicht nur die Amazonas-Riesenseerosen zurück, die übrigens nach der Königin Victoria von England benannt wurden. Das Schaugewächshaus wird viele weitere Sumpf- und Wasserpflanzen aus den Tropen beherbergen. Darunter auch andere Seerosengewächse wie die große blaublütige Nymphaea gigantea sowie Mangroven-Bäume, großblättrige Aronstabgewächse, echter Papyrus, Lotosblumen, Lianen und andere Schlingpflanzen, die bis unter das Dach wuchern werden. Die Pressesprecherin: „Das wird total schön, wenn nach und nach das neue Gewächshaus zu wuchert.“
Die Pflanzen finden im sanierten Victoria-Gewächshaus gute Bedingungen. Neben den Wasserbecken sind auch Verglasung und die Technik erneuert worden. Wie schon im Großen Tropenhaus hat auch das Victoria-Haus Spezialglas erhalten, das besonders viel UV-Licht durchlässt. Damit das Wasser in den Becken gleichmäßig warm bleibt, wurde eine Fußbodenheizung installiert. Darüber hinaus sei das Nahwärmenetz komplett instandgesetzt und modernisiert worden, um eine Energieeinsparung und die Reduktion der Kohlendioxid-Emission zu erreichen. Etwa die Hälfte der bisher benötigten Energie werde künftig eingespart, erläutert die Sprecherin.
Die Sanierung des Victoria-Gewächshauses kostet rund zehn Millionen Euro, die Energieeinsparung allein 3,7 Millionen Euro. Sie wird aus dem Berliner Umweltentlastungsprogramm gefördert. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.