Ulme vor Dorfkirche musste fallen
Dahlem. Ein Dahlemer Naturdenkmal ist verschwunden. Die Ulme auf der Verkehrsinsel vor der Dorfkirche an der Königin-Luise-Straße musste gefällt werden. Ihre Standsicherheit war nicht mehr gewährleistet.
Laut einem Gutachten vom 21. Dezember wies der Baum starke Schäden durch Stammfuß- und Wurzelstockfäule sowie nur noch eine geringe Restwandstärke auf. Wenn ein hohler Baum weniger als 30 Prozent an Restwandstärke hat, steigt das Risiko eines Bruchs.
In den vergangenen Jahren war die Krone der Flatterulme (Ulmus laevis) mehrfach gestutzt worden, um die Windangriffsfläche zu verringern. Dadurch verringerte sich die ursprüngliche Höhe von über 20 Metern auf nur noch rund zwölf Meter. Der Stammumfang betrug 4,75 Meter.
Trotz der Schnittmaßnahmen war der Baum nicht zu erhalten. Gepflanzt wurde er als Nachfolger einer Ulme, die 1894 gefällt werden musste.
Eine Nachpflanzung ist erwünscht, wann sie erfolgen kann, steht aber noch nicht fest. „Derzeit läuft ein Prüfantrag“, erläutert Monika Osteresch, Fachbereichsleiterin beim Straßen- und Grünflächenamt. „Dabei muss die Verkehrssituation berücksichtigt werden, Arbeiten am Gehweg und weitere Maßnahmen werden fällig.“
Im Frühjahr – der geeigneten Pflanzzeit – kann das Vorhaben voraussichtlich noch nicht realisiert werden. „Es gibt Nachpflanzungen, die schon länger auf unserer Liste stehen, die haben zunächst Vorrang“, sagt Osteresch.
Ob wieder eine Ulme an der Dorfaue stehen wird? Durchaus vorstellbar für die Fachbereichsleiterin. „Die Ulme ist ein gut geeigneter Straßenbaum.“
Was andere Nachpflanzungen betrifft: Demnächst sollen rund 150 Straßenbäume in die Erde kommen. Dafür sorgt die achtköpfige Ausbildungskolonne des Fachbereichs Grünflächen. Die ausgewählten Standorte sind zuvor geprüft worden. Dabei wird darauf geachtet, dass die Bäume zum vorhandenen Bestand passen und salzunempfindlich sind. Hierbei fällt die Wahl unter anderem auf Ahorn, Birke, Eiche und Ulme. Neue Bäume stehen bereits in der Eppinger Straße in Dahlem, in der Königstraße in Wannsee, der Hans-Böhm-Zeile in Zehlendorf sowie im Alsterweg in Lichterfelde.
Ziel der Aktion ist es, den Straßenbaumbestand im Bezirk auf seinem hohen Niveau zu halten. In den vergangenen Jahren mussten viele Bäume gefällt werden und konnten aus finanziellen Gründen nicht nachgepflanzt werden. Dem entgegen wirkt zum einen die Senatskampagne „Stadtbäume für Berlin, zum anderen nimmt der Bezirk selbst Nachpflanzungen vor. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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