Die Route der Befreiung: Alliierten-Museum präsentiert Wanderausstellung

Inmitten einmarschierender U.S.-Soldaten schaut Anna Mix auf die zerstörte Tabakhandlung ihrer Schwester. | Foto: AlliiertenMuseum/Col. Coleman/U.S. Signal Corps Photo EA
4Bilder
  • Inmitten einmarschierender U.S.-Soldaten schaut Anna Mix auf die zerstörte Tabakhandlung ihrer Schwester.
  • Foto: AlliiertenMuseum/Col. Coleman/U.S. Signal Corps Photo EA
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Dahlem. Der Weg der Alliierten zur Befreiung Europas von der NS-Herrschaft ist der Kernpunkt der Europäischen Wanderausstellung „Routes of Liberation. European Legacies oft he Second World War“. Die Exposition macht jetzt Station im Alliierten-Museum.

Die Schau erinnert an den Einmarsch der amerikanischen, britischen und französischen Truppen in Berlin. Der Zweite Weltkrieg und die Folgen für Europa werden gezeigt. Besonders ist die Präsentation: Gemeinsam mit dem Alliierten-Museum haben sich Einrichtungen aus den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien und Polen an der Wanderausstellung beteiligt.

Sie ist thematisch in die Bereiche Krieg, Befreiung und Vermächtnis gegliedert. Anhand von zwölf Schlüsselbegriffen werden zunächst die Ausmaße und Konsequenzen des Zweiten Weltkrieges deutlich gemacht. Einen konzentrierten Überblick über den Kriegsverlauf und die Anstrengungen der Alliierten zur Befreiung Europas bieten Schlagworte wie Bombardierungen, Widerstand, Holocaust, Kämpfen, Sieg und Niederlage. Dabei liegt der Fokus auf den Jahren 1944 und 1945: Während die westeuropäischen Länder nach der Landung amerikanischer, britischer und Commonwealth-Truppen in der Normandie befreit wurden, kam der Krieg nach Deutschland. In Ost- und Ostmitteleuropa rückte die Rote Armee vor und begann mit der Errichtung kommunistischer Diktaturen.

Das Herzstück der Ausstellung sind 16 Biographien von Militärs und Zivilisten aus mehreren Nationen, die zeigen, wie unterschiedlich die Sichtweise auf den Krieg und das Leben nach der Befreiung war. So ist auf einem Foto eine Frau, Anna Mix, zu sehen, die inmitten einmarschierender US-Truppen völlig fassungslos auf die zerstörte Tabakhandlung ihrer Schwester schaut. Ein anders Bild zeigt lachende Kinder und einen Soldaten auf einem Jeep.

Um das Vermächtnis des Zweiten Weltkrieges geht es im letzten Teil der Präsentation. Im Zentrum stehen die Freiheitsbewegungen in Mittel- und Osteuropa sowie ein vereintes Europa zur Sicherung von Frieden und Freiheit. Medienstationen und eine Presseschau erinnern an Meilensteine wie den Marshall-Plan, Solidarnosc oder den Fall der Mauer. Die Besucher können über eine interaktive Sendestation ihren eigenen Blick auf den Krieg und ihr Verhältnis zum Freiheitsbegriff aufzeichnen.

Die Wanderausstellung, im Februar 2014 im Europäischen Parlament in Brüssel eröffnet, ist ein Projekt der Liberation Route Europe Foundation (LREF) mit Sitz in den Niederlanden. Die LREF arbeitet daran, die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg wachzuhalten und die Route der Alliierten 1944/45 als grenzüberschreitenden Geschichtspfad zu etablieren. Die Internetplattform www.liberationroute.com und eine App informieren über die historischen Inhalte und die touristischen Angebote entlang der Route. uma

Die Ausstellung im Alliierten-Museum, Clayallee 135,  818 19 90 ist bis zum 30. August täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Mehr Informationen zur Ausstellung im Museum gibt es auf www.alliiertenmuseum.de.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 164× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 485× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 453× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 885× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.