Gefährdete Wildpflanzen finden in Botanischen Gärten Exil

Die Arnika (Arnica montana) hat im Botanischen Garten Exil gefunden haben. | Foto: N. Köster, BGBM
4Bilder
  • Die Arnika (Arnica montana) hat im Botanischen Garten Exil gefunden haben.
  • Foto: N. Köster, BGBM
  • hochgeladen von Karla Rabe

Lichterfelde. Vom Aussterben bedrohte Wildpflanzen in Deutschland stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Die Letzten ihrer Art – Gefährdete Wildpflanzen in Botanischen Gärten“. Gezeigt wird, warum diese Wildpflanzen schützenswert sind, welche Funktion sie im Ökosystem erfüllen und was Botanische Gärten gegen das Aussterben solcher Pflanzen tun.

Die Ausstellung erläutert den Sachstand, die Zusammenhänge und Gefahren des Artenverlustes und zeigt die konkreten Schutzmaßnahmen der Botanischen Gärten. An zentralen Standorten am Hauptweg in der Nähe des Wassergartens im Botanischen Garten und in der Galerie des Botanischen Museums werden „Die letzten ihrer Art“ thematisiert. Auch an vielen weiteren Punkten im Garten begegnen die Gartenbesucher im Ausstellungszeitraum gefährdeten Wildpflanzen. Sie sind mit einem speziellen „Steckbrief“ versehenen.

Unter den zahlreichen gefährdeten Pflanzenarten weltweit haben zum Beispiel Arnika und Breitblättriges Knabenkraut im Botanischen Garten in Lichterfelde ein Exil gefunden.

Immer mehr Wildpflanzenarten verschwinden auch in Deutschland, weil naturnahe Ökosysteme durch Agrarindustrie, Verkehr und Baumaßnahmen zerstört werden. 2014 waren 0,57 Prozent der Fläche der Bundesrepublik geschützt, aber die zehnfache Fläche alleine für den Anbau von Biomasse zur Biogaserzeugung genutzt.
Viele Pflanzenarten können nicht mehr in diesen vom Menschen geprägten Lebensräumen geschützt werden. Um sie erhalten zu können, müssen sie in Saatgutbanken oder speziellen Erhaltungskulturen bewahrt werden. Dies geschieht vielfach in Botanischen Gärten, die nicht nur den Zielen der Konvention zur Biologischen Vielfalt verpflichtet sind, sondern auch ihre Verantwortung wahrnehmen, mit ihrem Fachwissen und konkreten Maßnahmen zum Erhalt der Pflanzenvielfalt beizutragen.

Pflanzen sind für Mensch und Tier nicht nur die Grundlage jeglicher Ernährung, die Vielfalt gerade auch der Wildpflanzen sichert die Ökosysteme und deren „Dienstleistungen“. Ohne sie können Ökonomie und Zusammenleben auf diesem Planeten nicht funktionieren.

Die Ausstellung ist bis zum 30. August im Botanischen Garten und Museum Berlin zu sehen. Öffnungszeiten des Museums, Königin-Luise-Straße 6-8, täglich von 10 bis 18 Uhr und des Gartens an den Eingängen Königin-Luise-Platz und Unter den Eichen von 9 Uhr bis zur Dämmerung. Eintritt: sechs Euro, ermäßigt drei Euro.
KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

37 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 274× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 910× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 254× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.