Schüler verfilmen ihre selbstgeschriebenen Drehbücher

Bereiten sich auf die nächste Szene vor: Emilia (rechts), Chantal und Aufnahmeleiterin Maja. | Foto: Martin
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Dahlem. Vor und hinter der Kamera zu stehen ist die Devise bei Workshops für Neun- bis Zwölfjährige, zu denen der Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin (kijufi) aufgerufen hat. 16 Schulen beteiligen sich. Die Ergebnisse sind beim Kinderrechte-Filmfestival am 20. und 21. November zu sehen.

In einem ersten Workshop absolvierten die Schüler die Theorie, lernten das Wichtigste über Kinderrechte und das Filmhandwerk. Unterstützung gab es von erfahrenen Coaches, auch beim Schreiben der Drehbücher. Sie haben jeweils eine Länge von sechs Minuten. Jetzt laufen die zweiten Workshops. Es geht an die Praxis, auch in der Berlin International School an der Lentzeallee in Dahlem.

Dort haben sich die jungen Schauspieler eines Themas angenommen, das viele Schüler kennen: Zu viel Stress, hohe Erwartungen der Eltern, kaum Freizeit. Emilia (10) hat die Hauptrolle als Anna, die mit Bergen von Hausaufgaben, Nachhilfe, Ballettunterricht und Klavierstunden nicht mehr zurechtkommt. Chantal (11) spielt die strenge Lehrerin, Alida (11) gibt Anna Nachhilfe und setzt sie ebenfalls unter Druck, auch die Mutter, dargestellt von Julia (11) fordert immer mehr. Emilia geht in ihrer Rolle auf, kann sich eventuell vorstellen, später sogar Schauspielerin zu werden. "Es macht mir sehr viel Spaß." Spaß hat auch Alida. Sie gibt aber zu: "Ich habe Lampenfieber." Auch Chantal ist mit Feuereifer dabei: "Als Lehrerin kann ich richtig meine Wut rauslassen und rumschreien." Kleiner Wermutstropfen: "Meine Klamotten sind sehr spießig."

Was so viel Vergnügen bereitet, hat einen ernsten Hintergrund. Es geht darum, dass auch Kinder Rechte haben, unter anderem auf Ruhe und Freizeit. So steht es in Artikel 31 der UN-Kinderrrechtskonvention, die am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde.

Für Jan Rooschüz vom Kinder- und Jugendfilm Berlin, einer der Organisatoren der Workshops, ist es wichtig, dass die Schüler sich in dem Filmprojekt darstellen können. "Hier äußern sich Kinder über ihre Rechte, nicht die Erwachsenen. Sie erfahren Öffentlichkeit und fühlen sich ernst genommen. Ganz nebenbei erwerben sich auch noch Medienkompetenz."

Die 16 Kurzfilme sind am 20. (Internationaler Tag der Kinderrechte) und 21. November, jeweils um 10 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain, Bötzowstraße 1-5, zu sehen. Der Eintritt kostet drei Euro.

Mehr Informationen und Kartenvorbestellungen per E-Mail krff@kijufi.de oder unter 60 95 13 69.

Ulrike Martin / uma
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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