Vereinnahmung im Dritten Reich
Ausstellung im Kunsthaus Dahlem: Wie die NS-Ideologie in die deutschen Wohnzimmer drang

Wie sich die Nazi-Ideologie bis in die deutschen Wohnzimmer ausbreitete, zeigt die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Dahlem.  | Foto:  K. Rabe
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  • Wie sich die Nazi-Ideologie bis in die deutschen Wohnzimmer ausbreitete, zeigt die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Dahlem.
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Nach Umbauarbeiten eröffnet das Kunsthaus Dahlem im Käuzchensteig mit einer Ausstellung von Henrike Naumann. Sie zeigt auf, wie sich die Nazi-Ideologie bis in die deutschen Wohnzimmer ausbreitete.

Im Frühjahr 1933 kündeten Hakenkreuzflaggen unübersehbar von der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Ihren Machtanspruch versuchten die Nazis durch eine völlige Durchdringung der Gesellschaft insbesondere auch im privaten Raum zu manifestieren.

Wie sich dieser politische Prozess im privaten Raum etablierte und ausformte, soll die Ausstellung „Henrike Naumann: Einstürzende Reichsbauten“ im Kunsthaus Dahlem aufzeigen. Die Künstlerin widmet sich der Verschmelzung von Kunst, Ideologie und (Innen-)Architektur. Sie erörtert, wie (Innen-)Architektur missbraucht werden kann, um politische Macht zu inszenieren und eröffnet einen Diskurs über das Private versus das Öffentliche in totalitären Regimen.

Dazu baut Henrike Naumann den Ausstellungsraum des ehemaligen Staatsateliers Arno Brekers, in dem heute das Kunsthaus Dahlem beheimatet ist, in ein privat anmutendes Wohnzimmer um. Mithilfe der Originalmöbel von NS-Baumeister Paul Ludwig Troost aus dem Haus der Kunst in München lässt Naumann künstlerische Installation und privates Interieur verschmelzen. Dazu gehören Sofas, Stühle, der Schrank des Direktionsbüros, Bänke, Kommoden und das Interieur des ehemaligen „Bierstüberls“. Auf diese Weise wird verdeutlicht, dass NS-Ideologie die gesellschaftliche Durchdringung keinesfalls nur im öffentlichen Raum, sondern in besonderer Weise auch im Privaten vollzog.

Die Ausstellung „Henrike Naumann: Einstürzende Reichsbauten“ ist bis zum 28. November im Kunsthaus Dahlem, Käuzchensteig 8, zu sehen. Geöffnet ist Mittwoch bis Montag 11 bis 17 Uhr, dienstags ist geschlossen. Tickets kosten sechs Euro, ermäßigt vier Euro.

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Kunsthaus Dahlem gibt es auf www.kunsthaus-dahlem.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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