Aufräumen mit Tabu-Thema
Ausstellung und Aktionstag befassen sich mit dem Thema Menstruation
Etwa zwei Milliarden Menschen auf der Welt menstruieren. Über 1,5 Milliarden weitere Menschen hatten ihre Periode oder werden sie bekommen. Trotzdem gilt die Menstruation immer noch als Tabu-Thema. Die aktuelle Ausstellung im Museum Europäischer Kulturen (MEK) räumt jetzt damit auf und stellt das eigentlich alltägliche Thema in den Fokus. Zudem veranstaltet das MEK am Sonntag, 25. Februar, einen Aktionstag rund um Menstruationsprodukte.
Das Museum präsentiert mit „Läuft. Die Ausstellung zur Menstruation“ eine Geschichte des Pragmatismus und der Utopien, des Erfindungsreichtums und Aktivismus. Gezeigt werden rund 100 historische und brandneue Menstruationsartikel sowie Werbeanzeigen. Schaubilder, Interviews und Stationen vermitteln den aktuellen Wissensstand. Mit knapp 200 Alltagsgegenständen, Fotos, Grafiken, Zeitungsartikeln und Posts aus den sozialen Netzwerken fächert die Ausstellung die Diskurse auf, die Menstruierende seit Jahrzehnten begleiten. Das sind Themen wie Leistung, Periodenarmut, Müll, „Normalität“, Naturverbundenheit oder Stimmung.
Die Ausstellung gliedert sich in vier Themenbereiche. Unter anderem wird über die Geschichte der Unterwäsche und der Menstruationsprodukte informiert, ein zweiter Bereich enthält grundlegende Informationen zum Zyklus und zur Menstruation. Dort werden anhand von Bildern, Exponaten und Experteninterviews der aktuelle Wissenstand abgebildet und offene Fragen thematisiert.
Zur Ausstellung gibt es auch ein umfangreiches Programm. An jeden vierten Sonntag des Monats, 15 Uhr, werden auf Kuratorinnenführungen Einblicke in die Ausstellung gegeben. Alle zwei Monate, jeweils am zweiten Sonnabend im Monat, werden Führungen für Teenies und Erwachsene angeboten. Im Juli und August ist Sommerpause und es finden keine Führungen statt.
Für Sonntag, 25. Februar, lädt das MEK zum Aktionstag ein. Unter dem Motto „Let it flow“ dreht es sich von 11.30 bis 18 Uhr um Menstruationsprodukte. Die Besucher können in deren Geschichte eintauchen, neue Periodenprodukte kennenlernen und im Workshop sich selbst Stoffslipeinlagen nähen. Expertinnen beraten unter anderem zur ersten Menstruation, Wissenschaftlerinnen beantworten Fragen. Außerdem wird der preisgekrönte Dokumentarkurzfilm „Period. End of Sentence“ gezeigt. Regisseurin Rayka Zehtabchi folgt darin einer Gruppe von Frauen im indischen Hapur, die lernen, eine Maschine zu bedienen, die Binden herstellt.
Bis auf die Kuratorinnenführung um 14 Uhr sind alle Programmpunkte des Aktionstages ohne Anmeldung und im Eintritt inbegriffen. Das detaillierte Programm des Aktionstages und weitere Infos zur Ausstellung können auf der MEK-Homepage unter https://bwurl.de/19v7 abgerufen werden.
Die Ausstellung ist bis zum 6. Oktober im Museum Europäische Kulturen, Arnimallee 25, zu sehen. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 11 bis 18 Uhr, montags ist geschlossen. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt fünf Euro.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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