Alternativ und frei von Konsumzwang
comiXconnection im MEK will politische und mentale Grenzen überwinden

„No, No and No“ heißt der Comic von Alexandru Ciubotari aus Rumänien.  | Foto: A. Ciubotari
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  • „No, No and No“ heißt der Comic von Alexandru Ciubotari aus Rumänien.
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Abseits des kommerziellen Mainstreams und frei von absatzorientierten Zwängen präsentierte sich seit 2013 die Wanderausstellung comiXconnection im südöstlichen Europa. Die 20. und letzte Station ist jetzt das Museum Europäischer Kulturen (MEK).

Mehr als 60 Künstler sind an der Ausstellung beteiligt. Sie kommen aus Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina sowie Ungarn und Rumänien. Die Comics können mit den Schlagwörtern „independent“, „alternative“ und „underground“ umschrieben werden, denn sie wollen ein Publikum ansprechen, das nicht über die marktüblichen Strategien zu gewinnen ist.

„No, No and No“- „Nein, Nein und nochmals Nein“ ist in Sprechblasen auf dem Comic von Alexandru Ciubotariu zu lesen, gesprochen von einer gelangweilt aussehenden Figur mit quadratischem Kopf. Ein anderes Exponat: eine tischbreite Papierrolle, auf der Laien wie Profis ihre Ideen künstlerisch umgesetzt haben. Eine Reihe von Klappstühlen haben die Comiczeichner aus den sechs Ländern mit unterschiedlichen Motiven bemalt. Dann gibt es noch das „Abecedarium“, in dem sich Geschichten und Illustrationen um jeweils einen Buchstaben ranken.

Themen, die verbinden

So bunt und verschiedenartig die Werke sind, so sehr steht aber auch das Gemeinsame im Fokus der Schau. Es wird nach Themen gefragt, die verbinden, nach vergleichbaren Zeichenstilen oder nach ähnlichen Erzählstilen. Daher ist keine nach Ländern getrennte Comic-Anthologie zu sehen. Vielmehr werden die Comics auf Stellwänden in Beziehung zueinander gesetzt, um Kontraste und Parallelen sichtbar zu machen. Diese Präsentation soll geographische, politische und mentale Grenzen überwinden.

Im Backstage-Bereich ist nachzuvollziehen, wie die Wanderausstellung entstanden ist, in wie vielen Sprachen, mit welcher Resonanz sie aufgenommen wurde und wie viel bürokratischer Aufwand notwendig war.

Auf einer Fläche innerhalb der Ausstellung wechseln sich alle zwei Monate kleinere Sonderschauen ab. Sie stellen verschiedene Comic-Formate und weitere Text-Bild-Kombinationen vor, zum Beispiel als praktische Anleitungen für den Haushalt, als Inhalte für Schul- und Lehrbücher oder als Comic-Reportagen. Diese Vermittlungsformate sind verständlich, einprägsam und sie ebnen dem Medium Comic den Weg in den Alltag.

Begleitet wird die Ausstellung von einem Rahmenprogramm. In Workshops können Laien und Profis ihre Geschichten in Texte und Bilder fassen. Filme zeigen, wie sehr der Comic mit anderen Kunstsparten verwoben ist. Zur Finissage im März wird es ein Comic-Konzert mit dem Pianisten Itay Dvori geben, der neue Stücke vorstellen wird, die er für die Comics aus dem südöstlichen Europa komponiert hat.

Die comiXconnection im MEK, Arnimallee 25, läuft bis zum 29. März 2020. Der Eintritt kostet acht, ermäßigt vier Euro.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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