Die Schaugärten sind Denkmal des Monats November
Die Anfänge des Gartendenkmals reichen zurück bis ins Jahr 1824. Damals gründete der Landschaftsarchitekt Joseph Peter Lenné in Potsdam-Wildpark die "Königliche Gärtnerlehranstalt". 1903 benötigte die Bildungsstätte mehr Platz, der in Berlin-Dahlem gefunden wurde. Unter der Leitung des königlichen Gartenbaudirektors Theodor Echtermeyer wurden auf einer Fläche von 6,5 Hektar Schaugärten und Versuchsflächen angelegt, Lehr- und Forschungsgebäude errichtet.
Die Schaugärten wurden symmetrisch als Rosen- und Staudengärten angelegt, mit Sichtachse zum Lehrgebäude. Eingerahmt wurden die Gärten von einem Arboretum, einer Baum- und Gehölzsammlung. Zu bestaunen waren damals zum Beispiel die weiße Rose "Kaiserin Auguste Victoria" oder die rosa "Caroline Testout". In den angrenzenden Nutzgärten wurde an der Ertragssteigerung von Obst- und Gemüsesorten geforscht, in den Gewächshäusern gediehen exotische Früchte. Die Gärtnerfachschule erlangte internationale Anerkennung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Lehranstalt einen Großteil ihres Geländes, es entstanden Institutsneubauten der Freien Universität (FU) Berlin. Der Teil mit den Schaugärten blieb erhalten und wurde von der FU und der Technischen Fachhochschule (TFH) Berlin genutzt. 1995 wurde das Gelände mit seinen Gebäuden unter Denkmalschutz gestellt. 2006 stand fest, dass die Nutzung der maroden Hochschulbaracken energetisch nicht mehr vertretbar war. Die TU beschloss die Wiederherstellung der Schaugärten.
Der Landschaftsarchitekt Hartmut Teske übernahm die Aufgabe, den Rosengarten nach dem Pflanzplan von 1903 zu rekonstruieren - es sind also historische Rosensorten zu bewundern. Der Staudengarten wurde nach den Fassungen von 1921, 1931 und 1958 gestaltet. Dort blühen - im Frühjahr und Sommer - blauer Rittersporn, weiße Vexiernelken und rosa Phlox.
Restauriert wurden die Gärten ab 2012 mit Hilfe der Gartendenkmalpflege Berlin, der Pückler Gesellschaft und der Technischen Universität Berlin, gefördert wurde das Projekt von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie ab 2012.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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