Urwald, Acker, Schrebergarten
Dreiteilige Ausstellung auf der Domäne Dahlem beginnt

Die "Candy Station" von Klaus Hartmann entführt in eine Zuckerwelt. | Foto: Sammlung Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst Cottbus © Klaus Hartmann
5Bilder
  • Die "Candy Station" von Klaus Hartmann entführt in eine Zuckerwelt.
  • Foto: Sammlung Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst Cottbus © Klaus Hartmann
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Das Spannungsverhältnis von Mensch, Natur, Ökologie, Landwirtschaft und Urbanität ist das Thema einer dreiteiligen Ausstellung in der Reihe Domäne.ART. Den Anfang macht die Gruppenausstellung „Urwald, Acker, Schrebergarten. Erfundene Paradiese“.

Die sechs beteiligten Künstler beziehen sich in ihren Arbeiten auf Objekte aus der kulturhistorischen Sammlung der Stiftung Domäne Dahlem. Dabei werden die Werke den Objekten gegenüber gestellt. Immer im Fokus: der Mensch und sein Verhältnis zur Natur.

Die Ausstellung beleuchtet den Garten Eden und mit ihm das Sinnbild der unberührten Natur. Dem Betrachter der Werke wird vor Augen geführt, dass die Natur als fremder, oft feindlicher und doch lebenswichtiger Raum wechselweise bewundert, domestiziert oder ausgebeutet wird. Der Blick der Künstler auf die kulturhistorische Sammlung ist ein Novum“, sagt Ausstellungsleiter Dennis Novak. „Er hilft, Dinge in einem anderen Licht zu sehen.“

Daniel M Thurau thematisiert in seinem Gemälde „Die Motten und das Licht“ (2017) die Schönheit der wuchernden Natur und deutet gleichzeitig die Zerstörung des Gleichgewichts dieser unberührten Natur an. „Was will die neue von der alten Welt?“(2020) fragt Jan Brokhof in seiner Installation. Zu sehen sind Bilder und Schriften von einzelnen Objekten der Domäne-Sammlung, kombiniert mit eigenen Werken und Leuchtschriften des Künstlers.

Abtauchen in eine Zuckerwelt

Beim Gemälde „Candy Station“ (2000) von Klaus Hartmann lohnt sich der nähere Blick. Das Weichenhaus wird zum Lebkuchenhäuschen, die Bahnschranken zu Zuckerstangen und der fallende Schnee zu Zuckerwatte. Im vom Künstler geschaffenen „Candy Room“ werden Reklametafeln und Gegenstände aus der Süßwarenindustrie mit Darstellungen von Hänsel und Gretel sowie Flamingos vereint. 

Anne Neukamp verwendet für ihre Installation „Ohne Titel“ Tragetaschen und Waffeleisen der Domäne-Sammlung und setzt sie in geometrischen Formen neu zusammen. In der Collage „w.e.e.u.w“ von Johanna Buchowska dominieren Papierschnipsel unterschiedlichster Herkunft und schaffen eine ganz eigene Bildwelt. Im Kontrast dazu steht das reale „Faß mit Ständer“ aus der Sammlung der Domäne.

In der Rauminstallation „Autoscooter“ zeigt Verena Issel einen irdischen Jesus mit Hausschuhen, umgeben von Alltagsgegenständen des 21. Jahrhunderts und gebettet auf einen Kunstrasen. Das Pendant dazu ist ein zur Domäne-Sammlung gehörende Altargemälde des auferstandenen Jesus, das zuvor in der St. Annen-Kirche zu sehen war.

Die Ausstellung im Herrenhaus der Domäne Dahlem, Königin-Luise-Straße 49, läuft bis zum 5. Juli. Geöffnet ist sonnabends und sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt drei Euro. Wegen der Corona-Beschränkungen ist die Anzahl der Besucher auf 20 Personen begrenzt. Auf den Mindestabstand von 1,5 Meter ist zu achten. Im Servicebereich mit Ticketverkauf und Museumsshop besteht Maskenpflicht, in der Ausstellung nicht. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 558× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 844× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 822× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.200× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.