Spuren muslimischen Lebens
Museum Europäischer Kulturen zeigt Installation in drei Variationen

Ein Koranständer und eine Koranstasche gehören zu den "Muslimischen UnSichtbarkeiten" | Foto:  SMB, MEK/Christian Krug
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  • Ein Koranständer und eine Koranstasche gehören zu den "Muslimischen UnSichtbarkeiten"
  • Foto: SMB, MEK/Christian Krug
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Muslimisches Leben ist seit Jahrhunderten Teil europäischer Alltagskultur. Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) hat sich gefragt, ob sich das auch in der Sammlung des Museums widerspiegelt. Welche Gegenstände dazu gehören und was sie über die Menschen erzählen, die sie hergestellt und genutzt haben, wird derzeit in einer Installation gezeigt.

Die Installation „Muslimische UnSichtbarkeiten“ befindet sich in der Sammlungspräsentation „Kulturkontakte. Leben in Europa“. Es ist eine temporäre Intervention, die sich zweimal im Ausstellungszeitraum verändern wird. Somit werden immer mehr Dinge und Themen sichtbar, die muslimisches Leben in Europa berühren. Eine interaktive Station lädt darüber hinaus die Besucher ein, Kulturgegenstände aus der Sammlung des MEK auszuwählen, die sie selbst ausstellen würden.

Die erste Variation der Installation dauert bis zum 10. November. Sie steht unter dem Motto „Dinge schützen“. Die Museumsmitarbeiter haben sich auf die Suche begeben nach Gegenständen, die eine Verbindung zu muslimischen Menschen in Europa aufweisen. Zu sehen ist eine Auswahl der Dinge, die in den Depots wiederentdeckt wurden. Die meisten davon sind Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts ins MEK gekommen. Viele haben eine Schutzfunktion: Sie bitten um göttlichen Beistand für den Menschen oder bewahren andere Dinge und verweisen somit darauf, dass Schutz und Sicherheit menschliche Grundbedürfnisse sind.

Flöte (Zurna), Kaffeekanne und Bettelschüssel gehören zu den Gegenständen, die in der Installation zu sehen sind.  | Foto: SMB, MEK/Christian Krug
  • Flöte (Zurna), Kaffeekanne und Bettelschüssel gehören zu den Gegenständen, die in der Installation zu sehen sind.
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Jede folgende Variation der Installation wird sich von der vorangegangenen durch hinzugekommene Objekte, einen neuen Themenschwerpunkt und eine erweiterte Ausstellungsgrafik unterscheiden. Während in der ersten Variation vor allem historische Dinge zu sehen sind, werden später zeitgenössische hinzugekommen. Blicke auf Muslime sowie Leerstellen in der Sammlung werden ebenso in den Fokus rücken wie die Frage, welche Aspekte muslimischen Lebens in Europa zukünftig bewahrt und gezeigt werden können. Die zweite Variation wird vom 13. November bis zum 26. Januar des nächsten Jahres gezeigt. Die dritte Variation ist vom 29. Januar bis zum 13. April 2025 zu sehen.

Parallel zur Präsentation der Installation wird die Online-Präsentation „Spuren europäischer Muslim*innen in der Sammlung des MEK“ auf www.smb.museum/spuren stetig erweitert. Zudem ist anlässlich der Installation eine Broschüre erschienen, die kostenfrei im MEK ausliegt. Auch sie wird mit jeder Veränderung in der Installation weiter wachsen und daher in drei Auflagen erscheinen.

Das Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25, ist mittwochs bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Tickets kosten zehn, ermäßigt fünf Euro. Weiter Infos auf www.smb.museum.

Ein Koranständer und eine Koranstasche gehören zu den "Muslimischen UnSichtbarkeiten" | Foto:  SMB, MEK/Christian Krug
Flöte (Zurna), Kaffeekanne und Bettelschüssel gehören zu den Gegenständen, die in der Installation zu sehen sind.  | Foto: SMB, MEK/Christian Krug
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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