Privater Sammler schenkt Alliierten-Museum Schild aus dem Berliner Aufbau-Programm
Dahlem. Über ein neues Exponat für seine Sammlung konnte sich jetzt Bernd von Kostka, kommissarischer Direktor des Alliierten-Museums, freuen. Ein großes Schild aus der Zeit des Wiederaufbaus in Berlin wurde ihm als Geschenk überreicht.
Der Spender ist Andreas Skala, seit Jahren dem Museum und der Geschichte der Alliierten in der Nachkriegszeit verbunden. „Ein Bekannter fand das Schild beim Entrümpeln seines Dachbodens und wollte es wegwerfen. Deshalb nahm ich es mit.“ Für die Wohnung war das gute Stück aber eindeutig zu groß. Also brachte er den Fund gemeinsam mit Ehefrau Gudrun zum Alliierten-Museum.
Fast mannshoch ist das hellblaue Schild, versehen mit der Aufschrift „Berliner AufbauProgramm – mit Unterstützung durch USA und Bund“ sowie dem Berliner Bärenwappen, dem Bundesadler und den amerikanischen Stars and Stripes. Das Besondere daran: „Die Buchstaben und die Wappen sind mit Hilfe von Schablonen handgemalt“, erzählt Skala. Ein Privatsammler bot ihm eine vierstellige Summe dafür, aber das war keine Versuchung. „So etwas gehört ins Museum, damit es alle sehen können.“
Von Kostka weiß das Geschenk sehr zu schätzen. „Mit unserem gibt es nur noch drei dieser Schilder“, erklärt er. Das Objekt aus der Zeit des Marshallplans stehe für die große Hilfe und die finanzielle Unterstützung, die die Amerikaner beim Wiederaufbau Berlins leisteten. Dass Andreas Skala für das Schild keinen Raum in seinem Heim hatte, liegt nicht nur an der Größe des Fundes. Skala ist leidenschaftlicher Sammler von Polizei- und Militärmützen aus aller Welt, für die er Platz braucht.
Angefangen hat alles mit einer Mütze des Arbeiter-Samariter-Bundes, die ihm sein Opa schenkte, als er ein kleiner Junge war. Im Lauf der Jahre hat sich einiges angesammelt. Aktuell hat der Polizeiobermeister a. D. 2673 Stück in seinem Bestand. Schon zwei Mal stand er im Guinness-Buch, zuletzt 2016. Den damaligen Rekord hat er inzwischen getoppt. Das Ziel bis 2018: Die Sammlung soll auf 2800 Stücke anwachsen.
Ein paar besondere Stücke sind die Mützen der letzten vier alliierten Stadt- und Standortkommandanten Berlins und die Mütze samt Uniform des letzten Ostberliner Polizeipräsidenten, eine Mütze von den Marshall-Inseln – alle handsigniert. Persönlich signiert ist auch die Mütze des Candy-Bombers Gail. S. Halvorsen.
Neben den Kopfbedeckungen befinden sich auch Abzeichen und Uniformen in Skalas Sammlung. Einige Stücke hat er dem Alliierten-Museum überlassen, unter anderem Sonderbriefe aus der Zeit der Luftbrücke.
Wer jetzt auf das neue Schild neugierig ist, kann es im Alliierten-Museum nicht sehen. Es wird erst in einigen Jahren, nach dem Umzug des Alliierten-Museums in einen Hangar des Flughafens Tempelhof, dort zu sehen sein.
„Wir haben leider nicht genug Platz an unserem derzeitigen Standort“, erklärt Bernd von Kostka. „Die Sammlung wird in Tempelhof um einiges umfangreicher ausfallen.“uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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