Eine Stadt zwischen Orient und Okzident
Thessaloniki im Blickpunkt der 15. Europäischen Kulturtage

Blick auf Thessaloniki: einer der bekanntesten Plätze der Stadt mit dem Eingang zur Internationalen Messe, dem Funkturm und dem Archäologischen Museum.  | Foto: Ingo Dünnebier
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  • Blick auf Thessaloniki: einer der bekanntesten Plätze der Stadt mit dem Eingang zur Internationalen Messe, dem Funkturm und dem Archäologischen Museum.
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Vier Wochen lang rückt die griechische Stadt Thessaloniki in den Mittelpunkt im Museum Europäischer Kulturen (MEK). Die Ausstellung läuft ab Donnerstag, 9. August, 18 Uhr im Rahmen der 15. Europäischen Kulturtage.

Die Stadt Thessaloniki steht für europäische Kulturgeschichte zwischen Orient und Okzident. Seit jeher ist die nordgriechische Metropole Ankunfts- und Abschiedsort für Migranten und zeichnet sich durch ihre multikulturelles Leben aus.

Die Ausstellung mit dem Titel „Thessaloniki: Looking at time through moments – Photographs 1900-1917“ gliedert sich in Fotografien von Momentaufnahmen und Veranstaltungen, die den Facettenreichtum der Stadt anschaulich machen sollen. Die Aufnahmen zeigen historische und zeitgenössische Ereignisse, die für die Stadt und ihre Bewohner bedeutend waren, spiegeln den urbanen Alltag wider.

So sind Opfer des großen Brandes von 1917 zu sehen, mitten in ihren geretteten Habseligkeiten. Ein Bild aus den 60er-Jahren zeigt Bauten der Internationalen Messe, ein anderes von 1919 muslimische Frauen in der Oberstadt. Auf aktuellen Aufnahmen ist Thessaloniki als prächtige Stadt am Meer abgebildet.

Migration als Thema

Die Veranstaltungen sollen die Wirkung der Fotos vertiefen. Dabei geht es unter anderem um die Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs von griechischer wie deutscher Sicht oder das bis heute wichtige Thema der Migration. Auch aktuelle Fragen, etwa wie sich Thessaloniki der griechischen Staatskrise gestellt hat, werden thematisiert. In Vorträgen und Gesprächsrunden wird unter anderem die jüdische Kultur, die die Stadt seit dem 15. Jahrhundert prägte, und deren brutales Ende im Zweiten Weltkrieg, vorgestellt. So gibt es am Dienstag, 23. August, 18 Uhr, das Podiumsgespräch „Salonica – das untergegangene und vergessene ,Jerusalem des Balkans‘“.

Filme gehören zum Veranstaltungsprogramm, ebenso Konzerte und Kulinarisches. Am Eröffnungstag spielt ab 18 Uhr das Trio Synerga typische griechische Musik, dazu gibt es Spezialitäten von Bougatsa, ein süßes Blätterteiggebäck, bis Kouroudaki, herzhaften Teigtaschen.

Jeden Dienstag werden zwei Spiel- und zwei Dokumentarfilme gezeigt, begleitet durch eine Einführung und ein anschließendes Gespräch. Donnerstags und an den Wochenenden gibt es Vorträge und Präsentationen.

Das detaillierte Programm finden Interessierte unter http://asurl.de/13z6.

Die Ausstellung im MEK, Arnimallee 25, läuft vom 9. August bis 9. September. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr. Eintritt acht, ermäßigt vier Euro.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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