Umzug der Museen Dahlem startet
Dahlem. Noch bis Montag, 11. Januar, können Besucher die Ausstellungen in den Museen Dahlem komplett besichtigen. Dann schließen Teile des Museums für Asiatische Kunst und Bereiche des Ethnologischen Museums. Dann beginnt der Umzug.
Insgesamt werden rund 17 500 Objekte durch die Hände von Kuratoren, Restauratoren und Depotverwaltern gehen. Die Exponate müssen gesichtet, gereinigt, gegebenenfalls restauriert und transportsicher verpackt werden. Die besonders großen Objekte, darunter die Höhlen der Seidenstraße und die Südseeboote, ziehen bereits 2018 in den Rohbau des Humboldtforums um. Ein späterer Einbau ist nicht möglich, sie passen durch keine Tür. Alle Sammlungen über außereuropäische Kulturen sollen ein Jahr später im Humboldtforum in Mitte ihren festen Platz haben.
Im Museum für Asiatische Kunst müssen zunächst die beweglichen Kunstwerke entfernt werden, dann die fest eingebauten Wandmalereien. Im Humboldtforum sollen später 400 Quadratmeter archäologischer Wandmalereien von der Seidenstraße aus der Zeit des 5. bis 11. Jahrhunderts präsentiert werden.
Ein besonders großes Objekt, die „Höhle der Ringtragenden Tauben“, stammt aus dem 6. Jahrhundert. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Kizil in Zentralasien, entdeckt. Für diese Kizil-Höhle muss die Fassade des Museums geöffnet werden, erst dann kann die Höhle herausgehoben werden.
Aufwändig sind auch die Arbeiten im Ethnologischen Museum. Dort gibt es unter anderem Original-Boote und Häuser aus der Südsee sowie Ahnenpfähle aus Nordamerika, die restauriert werden müssen, ebenso drei Meter hohen Stelen aus Guatemala (500-900 n. Ch.). Für die Restaurierungsarbeiten wird eine rund 600 Quadratmeter große Fläche genutzt, auf der bisher der Markt der Kontinente stattfand – zum letzten Mal am Sonnabend und Sonntag, 12. und 13. Dezember.
Ab 11. Januar nicht mehr zugänglich ist im Museum für Asiatische Kunst die Ausstellung Süd-, Südost- und Zentralasien. Im Ethnologischen Museum sind die Ausstellungen Südsee und Indianer Nordamerikas betroffen. Die anderen Ausstellungen bleiben bis Ende 2016 geöffnet. Ab Anfang 2017 ist dann endgültig Schluss, beide Museen sind nicht mehr zugänglich. Es bleibt das Museum Europäischer Kulturen, das perspektivisch aber auch umziehen soll, wenn auch nicht in nächster Zukunft. Die Kosten für den Umzug schätzen die Staatlichen Museen zu Berlin auf 32 Millionen Euro. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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