Widerstand aufgegeben
FU akzeptiert Bau einer Flüchtlingsunterkunft auf ihrem Campus
Die Freie Universität (FU) Berlin hat ihren Widerstand gegen die vom Senat geplante Flüchtlingsunterkunft auf dem Campusgelände aufgegeben. Das bedeutet: Die Unterkunft für rund 260 Bewohner kann auf einem Parkplatz neben dem Hahn-Meitner-Bau errichtet werden. Noch in diesem Jahr soll Baustart sein. Die Eröffnung der Unterkunft ist Mitte nächsten Jahres geplant.
„Die Freie Universität wird der temporären Unterbringung geflüchteter Menschen auf dem Gelände Thielallee 63 mit Respekt und Engagement begegnen“, teilt die Uni-Leitung in einem Rundschreiben an Studierende und Uni-Mitarbeiter mit. Eigentlich hatte die FU andere Pläne. Der Parkplatz sollte als Reserve- und Ausweichfläche vorgehalten werden. Konkret war ein Multifunktionsgebäude für Forschung und Lehre geplant. Es sollte als Zwischenlösung dienen, wenn dringende Sanierungsarbeiten in anderen Uni-Gebäuden durchgeführt werden müssen. Jetzt müssten Alternativen gefunden werden, erklärt Andrea Güttner, Kanzlerin der FU Berlin.
Aktuell werde geprüft, wie ohne dieses Grundstück für weitere Sanierungspläne vorgegangen werden könne. Nutzbare versiegelte Außenflächen stünden in dieser Größe nicht mehr zur Verfügung. „Es muss nun neu geplant werden und es wird sich zeigen, ob möglicherweise auch mit höheren Kosten für entsprechende Ausweichgebäude und zusätzliche Versiegelungen zu rechnen ist“, teilt die Uni-Leitung mit.
Die FU Berlin werde diese Herausforderung annehmen und helfen, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten um die geflüchteten Menschen zu kümmern. „Wir haben im Winter 2014/15 bereits Erfahrungen damit gesammelt und damals viel Unterstützung und bereits ein Netzwerk aufbauen und mobilisieren können“, sagt Güttner.
Die FU unterstütze das Anliegen des Landes und die in Not geratenen Menschen. „Die Hochschule ist grundsätzlich offen dafür, Gebäude und Flächen für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen“, betont die Kanzlerin.
Laut Albrecht Broemme, Koordinator für die Unterbringung von Geflüchteten, sollen die Bauarbeiten für die neue Unterkunft in diesem Herbst beginnen. Der Standort an der Thielallee 63 ist einer von insgesamt 16 in Berlin, an dem der Berliner Senat Containerunterkünfte für Geflüchtete errichten will. Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf ist kein weiterer Standort geplant.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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