Massive Einschnitte für Domäne
Senat kürzt Zuschüsse für Landgut und Museum

Der Berliner Senat plant Kürzungen im Kulturhaushalt von insgesamt mehr als 121 Millionen Euro. Das trifft die Berliner Kulturszene hart. Kultur-, Theater- und Bildungsprojekte müssen mit massiven Einschnitten rechnen. Betroffen ist auch die Domäne Dahlem.

Konkret geht es um 246 700 Euro, um die die jährliche Zuwendung für die Stiftung Domäne Dahlem gekürzt werden soll. Das geht aus einer 17 Seiten langen Streichliste des Senats hervor, die kürzlich vorgelegt wurde. Sollte die geplante Kürzung Realität werden, seien die Auswirkungen verheerend, teilt die Stiftung mit. Jährlich erhält die Domäne rund 2,4 Millionen Euro vom Senat. Wenn man den festgelegten Anteil für Miet- und Betriebskosten an die BIM abzieht, bedeutet die Kürzung eine Reduzierung um 19,28 Prozent, heißt es in einer Pressemitteilung der Domäne Dahlem. „Das ist fast ein Fünftel weniger für den täglichen Betrieb und die Erfüllung der Stiftungsaufgaben“, ärgert sich Vorstand und Direktor Steffen Otte. Um diese Einsparung zu erreichen, müsse der Fehlbetrag zwangsläufig im laufenden Betrieb eingespart werden. Das würde besonders die Bildungsarbeit mit Schulklassen und Kitas betreffen, so Otte. Was letztendlich bedeutet, dass Angebote wie die stark nachgefragten Kochprogramme im Bereich der Ernährungsbildung und auch die Tierhaltung sowie die Vielfalt im Gemüseanbau erheblich reduziert werden müssen.

Weitere Folgen könnte eine Verschlechterung des Gesamtzustandes des Geländes sein, da notwendige Instandhaltungen nicht oder nur teilweise durchgeführt werden können. Neue Ausstellungen müssten verschoben oder abgesagt werden, und es könnte zu erweiterten Schließtagen in den Museen kommen. Trotz dieser erheblichen Einschränkungen würden Einschnitte beim Personal kaum zu vermeiden sein. Angesichts der ohnehin dünnen Personaldecke gefährde dies zusätzlich die Erfüllung des Stiftungsauftrages, so Steffen Otte.

Die angekündigten Sparmaßnahmen seien ein enormer Schlag für die Kultur in Berlin und damit auch für die kulturelle Bildung. „In Zeiten politischer, wirtschaftlicher und ökologischer Krisen sind Museen als Orte der Bildung ein wichtiger Bestandteil der Aufklärung und des Diskurses. Die große Resonanz auf die inhaltliche und pädagogische Arbeit der Domäne in den letzten Jahren zeigt, wie wichtig die Erfüllung unseres Stiftungsauftrags für die Bevölkerung ist“, betont Steffen Otte. Das werde nunmehr massiv gefährdet. Zudem seien für 2026 bereits weitere Einschnitte angekündigt sind. „Diese Kürzungen sind so nicht hinnehmbar“, resümiert die Domäne-Geschäftsführung.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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