Die jüdische Gemeinde feiert jetzt das Lichterfest

Kantorin Esther Hirsch und Rabbiner Andreas Nachama vor dem Schrein der Sukkat-Shalom-Gemeinde, in dem die Tora-Schrift bewahrt wird. | Foto: M. Schmidt
  • Kantorin Esther Hirsch und Rabbiner Andreas Nachama vor dem Schrein der Sukkat-Shalom-Gemeinde, in dem die Tora-Schrift bewahrt wird.
  • Foto: M. Schmidt
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Dahlem. Wenn Weihnachten vor der Tür steht und die Tage kürzer werden, beginnt für die jüdischen Gläubigen Chanukka. Am vergangenen "Schabbat", am Sonnabend, 8. Dezember, ist das erste der insgesamt acht Lichter entzündet worden. .

Seit Ende der 90er-Jahre feiert die Sukkat-Schalom-Gemeinde am Hüttenweg Synagogen-Gottesdienst Etwa 250 Mitglieder hat sie und wird von Rabbiner Andreas Nachama geleitet. 70 Prozent von ihnen leben in der Umgebung, sagt der promovierte Historiker, der seit 1997 Direktor der Topographie des Terrors ist. Im "Chaplain Center" am Hüttenweg gibt es bereits seit 1959 jüdische Gottesdienste. Nach dem Weggang der US-Angehörigen stand das Gebäude fünf Jahre leer. Heute teilen sich Baptisten, Juden und die Gospel-Gemeinde das Gotteshaus.

Die Sukkat Schalom-Gemeinde ist eine von neun Synagogen-Gemeinden in Berlin. Sie gilt als liberal. Neben Nachama gestaltet die Kantorin Esther Hirsch den Gottesdienst. In traditionellen Gemeinden undenkbar.

Nach dem Gottesdienst und anschließender Mahlzeit an diesem Schabbat gibt der Rabbi Unterweisung in die Herkunft von Chanukka. Wenn die Dunkelheit einbricht, darf das erste von acht Lichtern angesteckt werden, und zwar von rechts nach links auf der neunarmigen Chanukkia.

Manche der Gemeindemitglieder seien Konvertiten, so Rabbiner Nachama. Viele hätten einen jüdischen Hintergrund, aber erst im reiferen Alter ihre Wurzeln wiederentdeckt. Nachama spricht scherzhaft von "Mischpokolgie" - nach dem jiddischen Wort "Mischpoke" für Familienbande. Auch gebe es Gläubige, die ins Judentum eingeheiratet hätten.

Die Reform-Gemeinde Sukka Schalom gilt als eine der jüngsten in Berlin. 15 Kinder sind jünger als 13 Jahre. Trotzdem stellen die 50 bis 70-Jährigen die größte Gruppe dar.

Sukka Schalom bliebe gern am Hüttenweg und würde hinter dem Chaplain Center ein eigenes Gotteshaus errichten, sagt Nachama. Doch die Zukunft der Gemeinde ist nicht sicher. So hoffen die liberalen Juden in Dahlem auf die Einhaltung der Zusage von Mitteln der jüdischen Gemeinde Berlin und auf Spenden.

Nähere Informationen gibt es unter 66 06 45 88 oder im Internet unter www.sukkat-schalom.de.
Martinus Schmidt / mst
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 343× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 962× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 558× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.