Vorsicht bei der Frühjahrslorchel
Kostenlose Pilzberatung im Botanischen Garten Berlin

Pilzexperte Hansjörg Beyer berät regelmäßig die Pilzsammler.  | Foto:  G. Hohlstein, Botanischer Garten Berlin
  • Pilzexperte Hansjörg Beyer berät regelmäßig die Pilzsammler.
  • Foto: G. Hohlstein, Botanischer Garten Berlin
  • hochgeladen von Karla Rabe

Wer meint, jetzt im Frühjahr gibt es keine Pilze, der irrt. Nicht nur in den Monaten September bis November können Pilzsammler ihr Körbchen füllen. Auch im Winter oder Frühjahr gibt es einige Pilzarten, die sich für leckere Pilzgerichte eignen. Aber auch dabei ist Vorsicht geboten und sollte die Pilzberatung im Botanischen Garten genutzt werden.

Jetzt wachsen in den heimischen Wäldern beispielsweise die begehrten Morcheln. Bei manchen Menschen kommt es nach dem Genuss dieser Pilze zu neurologischen Symptomen, die aber meist nicht schwer sind. Aber, so rät Hansjörg Beyer, es sollte in jedem Fall der Verzehr überalterter Exemplare vermieden werden. Ebenso warnt der Experte und Pilzberater im Botanischen Garten vor dem Genuss dieser Pilze in großen Mengen. Übertrieben werden darf ohnehin nicht, soweit es um „wilde Populationen“ geht. „Diese Morcheln stehen in Deutschland nämlich unter eingeschränktem Naturschutz, dürfen also nur in kleinerer Menge zum Eigenbedarf gesammelt werden“, erklärt Beyer.

Gefährlich wird es, wenn statt Morcheln die hochgiftigen Frühjahrslorcheln im Pilzkorb landen. Die Lorchel wächst ab Mitte März in den sandigen Kiefernwäldern Brandenburgs und kann leicht mit den Morcheln verwechselt werden. Das in dem Pilz enthaltene Gift lässt sich zwar teilweise entfernen – aber das reicht nicht immer, um schwere Vergiftungen mit Leberschädigungen zu vermeiden. Zudem besteht der Verdacht, dass Frühjahrslorcheln mit langfristig auftretenden schweren Erkrankungen in Verbindung stehen.

Neben Morcheln und Lorcheln gibt es noch zahlreiche weitere Pilze, die im Frühling wachsen. Einer von ihnen ist der cremeweiße, essbare Mairitterling. Er hat jedoch mit dem Ziegelroten Risspilz ebenfalls einen sehr giftigen Doppelgänger. Auch der kommt im Frühjahr vor. Beide Arten sind in Berlin und Brandenburg regelmäßig zu finden. „Wer sich nicht sicher ist, ob ein Pilz giftig ist oder nicht, sollte unbedingt die Pilzberatung aufsuchen“, rät der Experte. Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte jedoch der Giftnotruf, der unter der Telefonnummer 192 40 rund um die Uhr erreichbar ist, oder medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

Die kostenlose Pilzberatung in der Botanikschule des Botanischen Gartens, Unter den Eichen 5, ist an jedem Montag von jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Termine und Informationen unter www.bo.berlin/de/Pilzberatung.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

37 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 54× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 466× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.