Schorlemmerallee: Anwohner befürchten den Verlust von Parkplätzen

Dahlem. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) will in der Schorlemerallee zwei Radfahrstreifen anlegen. Anwohner begehren dagegen auf. Sie fordern stattdessen ein Tempolimit von 30 km/h.

Der BVV-Beschluss stammt vom September. Den Antrag hatte die Piraten-Fraktion zur Abstimmung gebracht. Sie hob in ihrer Begründung die herausragende Bedeutung der Schorlemmerallee als Teil der Radroute 1 vom Schlossplatz in Mitte bis zur Glienicker Brücke hervor. Durch die beiden Streifen werde nicht nur die Sicherheit der Radfahrer erhöht. Die Anzahl der Parkplätze werde weiterhin ausreichen.

Die BVV gab dem Bezirksamt mit auf den Weg, mindestens zwei Varianten zu erarbeiten, wie die beiden Streifen auf der Straße angeordnet werden könnten: entweder auf der Mittelstreifenpromenade oder am Straßenrand.

Darüber diskutierte der zuständige Ausschuss am 16. Oktober. Rund 15 Bürger nutzten die Sitzung, um ihre Kritik an den Plänen zu äußern. Dr. Ekkehard Brunn, Stadtplaner von Beruf, nutzte die Einwohnerfragestunde, um als Alternative zu den Radstreifen ein Tempolimit zu fordern. "Wie hoch ist der Zeitverlust, wenn Tempo 30 statt 50 auf der Schorlemmerallee gefahren wird?", fragte er. Die Antwort gab Martin Müller-Ettler, Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes: "Das wären 30 Sekunden." Allerdings sei die Schorlemmerallee Teil des Hauptstraßennetzes. Und über Tempolimits entscheide auf diesen Straßen allein die Verkehrslenkung Berlin und damit die Senatsverwaltung für Stadtwicklung.

Die Radstreifen würden den Platz aller Verkehrsteilnehmer enorm beschränken, egal ob auf der Mittelpromenade oder am Fahrbahnrand, erklärte Ekkehard Brunn weiter. Ein weiterer Anwohner zog in Zweifel, dass 190 Parkplätze erhalten bleiben. Müller-Ettler bestätigte die Vermutung. "Im Beschluss steht zwar, dass sich hinsichtlich der Stellplätze nicht viel ändern wird. Das wird aber nicht gehen." Umgestaltungsmaßnahmen könnten dazu führen, dass künftig nur noch auf einer Seite der Schorlemmerallee geparkt werden kann.

Die Beratungen gehen in der nächsten Ausschusssitzung weiter. Anwohner sind dazu eingeladen.

Ulrike Martin / uma
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 232× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 935× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.999× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.