U-Bahnhof heißt jetzt „Freie Universität (Thielplatz)“
Dahlem. Nach über 100 Jahren erhielt der 1913 eröffnete U-Bahnhof Thielplatz einen neuen Namen. Seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember heißt die Station nun "Freie Universität (Thielplatz)".
Zu Demonstrationszwecken und für die Presse wurde das neue Schild bereits am 9. Dezember angebracht. Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe, Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin und Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) enthüllten es gemeinsam.
Nikutta erinnerte daran, dass der Umbenennung eine zehnjährige Lobbyarbeit vorausging. „Es gab keine Versammlung, in der FU-Präsident Alt nicht darauf hingewiesen hätte, dass der U-Bahnhof Freie Universität heißen soll.“ Diese Beharrlichkeit hätte sich letztendlich ausgezahlt.
„Vor acht Jahren gab es in der Bezirksverordnetenversammlung bereits einen Antrag zur Umbenennung, jetzt ist es endlich so weit“, sagte Richter-Kotowski bei ihrer ersten Amtshandlung als neue Bürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf. Der Name sei nicht nur für die Studierenden gut, auch die Touristen könnten sich besser zurechtfinden.
„Für die Umbenennung mussten wir dicke Bretter bohren“, sagt FU-Präsident Alt, „aber das ist in der Wissenschaft ja ähnlich.“ Dass der Name Thielplatz in Klammern beibehalten wurde, bezeichnete er als salomonische Lösung und gute Orientierungshilfe.
Immerhin 30 000 Studierende gibt es an der FU, die weltweit einen guten Ruf hat. Bei diversen Bürgerversammlungenin den vergangenen Jahren wurde mehrmals bemängelt, dass der Name Thielplatz für neue Universitätsbesucher keinerlei Anhaltspunkt zur Orientierung biete. Einen Thielplatz gibt es zudem nicht mehr. Der U-Bahnhof wurde nach dem benachbarten Thielpark benannt, der bis 1945 Thielplatz hieß.
Rund 50 000 Euro hat die BVG investiert. Die gleiche Summe floss in die zweite Umbenennung, die am selben Tag vorgenommen wurde. Aus dem U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße an der Linie U8 in Hellersdorf wurde „Kienberg – Gärten der Welt“. Er verweist auf die Internationale Gartenausstellung 2017, die Gärten der Welt und den neuen Kienbergpark. Da bei jeder Umbenennung erhebliche Kosten anfallen, war die zeitgleiche Namensänderung kostensparend, wie Nikutta erläuterte.
Die Hauptarbeit für die beiden Umbenennungen fand vom 10. zum 11. Dezember statt: Die Fahrpläne und Liniennetze mussten angepasst werden. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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