Unfall versetzt Eltern der Quentin-Blake-Schule in Alarm
Der Achtjährige war am Morgen beim Versuch, den Zebrastreifen zu überqueren, angefahren und mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Polizei zufolge war der Junge gegen 8 Uhr gemeinsam mit seiner Mutter und seiner Schwester auf dem Weg zur Schule. Als die beiden den Hüttenweg auf dem Zebrastreifen zwischen einseitig im Stau stehenden Autos überqueren wollten, rannte der 8-Jährige plötzlich los. Im Gegenverkehr erfasste ihn daraufhin ein 18-Jähriger mit seinem VW Lupo, der in Richtung Grunewald unterwegs war.
Nun fragen sich Eltern und Pädagogen der Quentin-Blake-Europaschule (QBS), wie man Unglücke dieser Art künftig verhindern kann. Das Problem bestehe schon seit vielen Jahren, sagt Benjamin Kunde. Der 35-jährige Erzieher berichtet, dass vor Jahren für nur kurze Zeit Schülerlotsen am Hüttenweg postiert waren. Sie wurden wieder abgezogen, weil es für sie an der Stelle zu gefährlich war.
Am Eingang des Hüttenweges nahe der Taylorstraße sei zwar Tempo 30 vorgeschrieben, doch "Autofahrer benutzen die Durchfahrtstraße zur Autobahn und fahren wie sie wollen", sagt Kunde. Viel Verkehr gebe es besonders morgens. "Wir brauchen eine Ampel. Schon seit Jahren haben wir darum gebeten", erklärt Katharina Stubik, die zwei Kinder an der QBS hat. Gemacht hätten die Behörden nichts.
Sie erlebe "einen Beinahe-Unfall jeden Morgen. Die Autofahrer halten nicht am Zebrastreifen. Hier ist morgens die Hölle los", sagt sie. Statt eine Ampel einzurichten, schickten die Behörden drei Mal im Jahr Verkehrskontrolleure.
Die Polizei widerspricht der Darstellung. Die Beamten führten häufiger Geschwindigkeitskontrollen im Hüttenweg durch, sagt der Leiter des Polizeiabschnitts 43, Sven Heinrich. Allerdings nicht jede Woche. Heinrich befürwortet Warnanlagen wie das mobile Dialog-Display. Dieses zeigt passierenden Kraftfahrern ihr Tempo an und antwortet bei angemessener Geschwindigkeit mit einem "Dankeschön."
Nach Ansicht der Senatsbildungsverwaltung muss ein extremes Augenmerk darauf gelegt werden, dass Kinder auch auf Bürgersteigen gefährdet werden. Kinder sollten sensibilisiert werden, dass es keine sicheren Bereiche gebe, sagt die Sprecherin Beate Stoffers. Wichtig sei eine kontinuierliche Verkehrserziehung wie auch die Behandlung des Themas auf Elternabenden.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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