Verkehrschaos gehört zum Schulalltag

Vor und nach dem Unterricht an der Erich-Kästner-Schule verstopfen Eltern mit ihren Autos den Bachstelzenweg. | Foto: Martin
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Dahlem. Morgens, kurz vor acht Uhr, herrscht Chaos im Bachstelzenweg. Eltern bringen vor Unterrichtsbeginn ihre Kinder mit dem Auto zur Erich-Kästner-Grundschule. Um die Lage zu entspannen, macht sich die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) für eine Einbahnstraßenregelung stark.

Der Bachstelzenweg ist sechs Meter breit, auf beiden Seiten der Fahrbahn gilt ein Parkverbot. Normalerweise könnten zwei Autos bequem aneinander vorbei fahren. Nicht so zu den Hol- und Bringzeiten.

Morgens und nach Unterrichtsende stehen die Wagen links und rechts dicht an dicht, dazwischen schieben sich weitere Autos durch die verbliebene schmale Gasse. Der eine oder andere Pkw hält schon mal mitten auf der Straße, um das abzuholende Kind schnell einsteigen zu lassen. Ein Durchkommen ist unmöglich.

Die unbeteiligten Anwohner sind die Leidtragenden. Sogar ihre Einfahrten werden zugestellt. Der CDU-Bezirksverordnete David Eckel kann die Beschwerden verstehen. "Was hier vor sich geht, grenzt an asoziales Verhalten", sagt er.

Günter Wagner, Rektor der Erich-Kästner-Grundschule, weiß keine Lösung. Die Schule hat es bisher bei Appellen belassen. "Wir starten immer wieder Aufrufe an die Eltern, die Kinder doch ein paar Meter früher aussteigen zu lassen, es hilft nichts." Auch Hinweise, dass es für falsches Parken Strafzettel gibt, schreckt anscheinend nicht davon ab, so nahe wie möglich an der Schule zu halten.

Den meisten Eltern scheint das gefährliche und rücksichtlose Gedränge auf der Straße nicht zu stören. Von einer Einbahnstraßenregelung, wie sie die CDU vorschlägt, halten sie nichts. Bei einer zufälligen Befragung gaben Mütter folgende Antworten: "Dann kann man nicht mehr wenden", "Das dauert doch nur ein paar Minuten" oder "Ich hoffe, es bleibt, wie es ist."

Verkehrsstadtrat Michael Karnetzki (SPD) hält die Umwidmung des Bachstelzenwegs in eine Einbahnstraße für keine Lösung. "Dadurch könnte der Verkehr schneller werden", sagte er im Verkehrsausschuss. Zudem befürchtet er, dass mehr Verkehr in die umliegenden Straßen verdrängt wird und diese belasten. Ralf Lehmann-Tag, Leiter der Straßenverkehrsbehörde, erklärte: "Das Problem begrenzt sich auf 20 Minuten vor und nach dem Unterricht, die Einbahnstraße gilt den ganzen Tag." Erik Lüders von den Piraten wandte ein, dass eine Einbahnstraße die Eltern noch eher verführe, ihre Kinder zur Schule zu bringen. Der CDU-Antrag wurde erst einmal vertagt. Der Ausschuss denkt jetzt über einen neuen Vor-Ort-Termin nach.

Ulrike Martin / uma
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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