Die wahren Lügen des Till Eulenspiegel

Initiative "Netzwerk der Wärme"

Drei Fastnachtsgeschichten von Hans Sachs

"Die Lüge ist der eigentliche faule Fleck in der menschlichen Natur."
Immanuel Kant

Der Schuhmacher, Meistersinger, Dramatiker und Dichter Hans Sachs galt als Meister der Fastnachtsspiele – er war ein unerreichter Meister dieser Literaturgattung im 16. Jahrhundert. Das Leben war niemals spaßig oder auch leicht. Trotz seiner späteren Bekanntheit als Meistersinger durchlebte er harte Entbehrungen und zahlreiche bedrückende Zwänge seiner Zeit. Sehr früh galt das Interesse von Hans Sachs auch der Reformation. Da er jedoch offenkundig sein Engagement für Luther und die Reformation lebte, erhielt Hans Sachs von der Obrigkeit Schreibverbot.

Wohl niemand hat es gern, wenn ihm seine Schwächen, Fehler und Eitelkeiten in einem Spiegel vorgehalten werden, erst recht nicht von einem Narren. Hans Sachs Fastnachtsgeschichten um Till Eulenspiegel kennen kein Pardon und prangern insbesondere die maroden Zustände der spätmittelalterlichen Gesellschaft an. Selbstzufriedene Bürger sowie der bestechliche Adel aber auch die Kirche wurden von ihm demaskiert. Der Mythos und die Aktualität um Till Eulenspiegel und seine zahlreichen Streiche halten sich unumstritten seit mehreren hundert Jahren.

Till Eulenspiegel, der Schalk, der durch die Lande streicht, der mit Schlagfertigkeit und Geisteskraft die menschlichen Schwächen zu seinem eigenen Vorteil nutzt, wirkt auf den ersten Blick leicht und witzig. Auf den zweiten Blick jedoch erkennt man, wie er bösartig Menschen ungebremst über die eigenen Schwächen stolpern lässt und provoziert damit am Ende die Frage nach Werten, Tugenden, Menschlichkeit und der Verantwortung der Gesellschaft. Hier zeigt sich die Zwiespältigkeit der Stücke.

Regie/Choreografie: Kathrin Schülein
Stückfassung/Dramaturgie: Sonja Hilberger
Bühnenbild und Kostüm: Mike Hahne
Regieassistenz: Justine Weidemann
Technische Leitung: Matthias Michel

Darsteller:
Caroline Siebert, Mattis Nolte, Eckhard Ischebeck, Alexander Pluquett

Das Theater OST und das „Netzwerk der Wärme“ des Berliner Senats freuen sich auf Sie und Ihre Familien.
Unser Angebot richtet sich an alle, die es sich grad nicht leisten können. Gehören Sie dazu oder kennen Sie jemanden, der jemanden kennt – dann kommen Sie oder erzählen Sie davon. Der Eintritt ist frei, wir benötigen lediglich eine Voranmeldung.

Autor:

Theater Ost aus Adlershof

Moriz-Seeler-Straße 1, 12489 Berlin
+49 30 23934579
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