Schon zum dritten Mal gewähren der Botanische Garten und das Botanisches Museum einem Künstler aus dem Ausland die Möglichkeit, an einem besonderen Ort zu arbeiten. In diesem Jahr kommt der Gast aus Frankreich. Seit dem 16. April bis zum 25. Mai ist Karine Bonneval „Artist in Residence“.
Karine Bonneval sieht ihren Arbeitsschwerpunkt in der künstlerischen Forschung mit naturwissenschaftlichen Methoden. Sie geht zum Beispiel den Fragen nach, ob wir unseren Atem mit Bäumen austauschen können oder was wäre, wenn wir Pilzen beim Wachsen zuhören könnten. Aus solchen Fragen entstanden in der Vergangenheit nicht nur Objekte und Installationen, sondern auch eine Reihe wissenschaftlicher Publikationen.
Die Künstlerin öffnet in der Zeit ihres Aufenthaltes im Botanischen Garten an jedem Donnerstag von 10 bis 12 Uhr und an jedem Sonntag von 14 bis 16 Uhr ihr Atelier. Besucher können den Fortschritt ihrer künstlerischen Arbeit verfolgen und sich mit ihr über das Verhältnis von Kunst und (Natur-)Wissenschaft auszutauschen. Neben ihrer Muttersprache spricht Karine Bonneval englisch. Das Offene Atelier befindet sich im Sonderausstellungsraum im Botanischen Museum. Die Kosten betragen 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro für den Museumseintritt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Am internationalen Museumstag, Sonntag, 13. Mai, gibt es zudem die Gelegenheit, die Methoden und Arbeitsweisen der Künstlerin auch praktisch kennenzulernen. Auf einem Spaziergang im Arboretum des Botanischen Gartens wird die Sprache der Bäume mit Hilfe von bioakustischen Geräten hörbar gemacht. Der Spaziergang „Listen to the trees“ findet von 14 bis 16 Uhr in Deutsch und Englisch statt. Treffpunkt ist das Offene Atelier, Kosten: sechs Euro, ermäßigt drei Euro. Anmeldung ist auch hierfür nicht nötig. Die Arbeiten von Karine Bonnevals Aufenthalt werden vom 29. Juni bis 2. September in einer Ausstellung im Botanischen Museum gezeigt.
Das „Artist in Residence“-Programm gibt es im Botanischen Garten seit 2015. Seitdem sind internationale Kunstschaffende regelmäßig zu Gast im grünen Südwesten der Hauptstadt. Das Botanische Museum fördert mit diesem Programm vor allem zeitgenössische Kunst, die sich mit den komplexen Beziehungen zwischen Mensch, Pflanze und Umwelt auseinandersetzt. Die Stipendiaten beziehen für mehrere Wochen ein Zimmer im Gästehaus des Botanischen Gartens und arbeiten vor Ort. Zum Abschluss der Residency werden die im Botanischen Garten entstandenen Arbeiten stets in einer Ausstellung präsentiert. Den Anfang machte die ukrainische Künstlerin Viktoriia Teletien, 2017 folgte der flämische Künstler Mark Swysen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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